
Nach dem Motto »Tierschutz mit Herz und Verstand« arbeiten wir intensiv daran, spürbare Erfolge für die Tiere zu erzielen. Unsere Bilanz bislang:
Käfighaltung fast abgeschafft
Wolfgang Schindler, Gründer der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, besiegelte im Jahr 1999 den Anfang vom Ende der Käfighaltung: Als Bevollmächtigter des Landes NRW überzeugte er das Bundesverfassungsgericht, dass die damals verwendeten Legebatterien nicht mit dem Tierschutzgesetz vereinbar sind.
Die Eierindustrie stellte in Deutschland daraufhin zwar auf sogenannte Kleingruppenkäfige um. Gleichzeitig verhandelten wir jedoch mit zahlreichen Unternehmen, um sie davon zu überzeugen, weder Eier aus dieser Haltungsform, noch Käfigeier aus dem Ausland zu beziehen. Gemeinsam mit anderen Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen haben wir alle großen Supermarktketten überzeugt: Sie beenden den Verkauf von Käfigeiern – sowohl hierzulande als auch im Ausland.
Als Leiterin der Initiative Deutschland wird Käfigfrei nehmen wir darüber hinaus Einfluss auf weitere relevante Branchen. Immer noch kommen regelmäßig neue Unternehmen auf unsere Käfigfrei-Liste.
Das Resultat: Der hiesige Marktanteil der Käfighaltung ist von 87 % im Jahr 2000 auf aktuell knapp 6 % (Stand 2021) eingebrochen. Bund und Länder haben sich darauf geeinigt, die »Kleingruppenhaltung« und damit die letzte legale Form der Käfighaltung abzuschaffen.
Mit den Organisationen der Open Wing Alliance beteiligen wir uns zudem an internationalen Kampagnen, um Käfighaltung für »Legehennen« auch weltweit abzuschaffen.
Schnabelkürzen bei Legehennen beendet
Bevor das Thema Schnabelkürzen öffentlich diskutiert wurde, haben wir bereits im Hintergrund daran gearbeitet. Entscheider:innen aus Politik und Wirtschaft haben wir verdeutlicht, wie der Ausstieg funktionieren kann. Dass das Schnabelkürzen bei Legehennen inzwischen beendet ist, geht maßgeblich auf unsere Hintergrund- und Kampagnenarbeit zurück.
Die Schnäbel wurden gekürzt, weil Hennen wegen schlechter Bedingungen in Aufzucht und Haltung oft Verhaltensstörungen entwickeln und sich gegenseitig bepicken. Daher war es ein wichtiger Schritt, dass wir Verbesserungen in der Aufzucht durchsetzen konnten.
Handel mit Stopfleber und Hummern eingeschränkt
Wir haben viele Unternehmen überzeugt, die Stopfleberindustrie nicht mehr zu unterstützen. Zudem haben wir die meisten Supermarktketten überzeugt, keine Hummer mehr zu verkaufen.
Höhere Mindeststandards für Millionen Masthühner
Gemeinsam mit weiteren Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen der Open Wing Alliance haben wir die Europäische Masthuhn-Initiative ins Leben gerufen, um die größten Missstände in der Hühnermast anzugreifen. 35 Organisationen arbeiten heute daran mit. Indem wir Unternehmen aus der Lebensmittelbranche für die Initiative gewinnen, etablieren wir einen flächendeckenden neuen Mindeststandard, der über den gesetzlichen Vorgaben liegt. Besonders wichtig ist uns dabei die Abschaffung der Qualzucht. Weltweit sind bereits hunderte Unternehmen an Bord, darunter internationale Konzerne, Top-Caterer, Fleischproduzenten aber auch Studierendenwerke, Restaurantketten und Supermärkte.
Europaweite Initiative gegen Käfighaltung
Von Anfang an unterstützen wir die Europäische Bürgerinitiative (EBI) »End the Cage Age«. Sie ist die erste EBI zum Schutz von Tieren in der Landwirtschaft, die das notwendige Quorum erreichte: 1,4 Millionen Europäer:innen fordern mit ihr das Ende der Käfighaltung. Das führte dazu, dass die Europäische Kommission nun ein Verbot der Käfighaltung anstrebt. Wir setzen uns gemeinsam mit den anderen Organisationen hinter der EBI weiter dafür ein, dass der Wille der Bürger:innen nach einem konsequenten Verbot auch tatsächlich umgesetzt wird.
Starker Tierschutz in Osteuropa
Wir sind stets auf der Suche nach neuen Wirkungsbereichen und haben daher 2017 eine Tochterstiftung in Polen gegründet – die Fundacja Alberta Schweitzera. Das dortige Team trägt mit seiner Unternehmensarbeit und der polnischen Version der Vegan Taste Week, der Tydzień na Weganie, maßgeblich dazu bei, den Tierschutz und die vegane Lebensweise in Osteuropa voranzubringen. Außerdem hat es bereits etliche Unternehmen überzeugt, die Verwendung von Käfigeiern zu beenden.
Vor Gericht für die Tiere kämpfen
Vor allem mit unseren Tierschutzklagen greifen wir Standardpraktiken in der Massentierhaltung an, die gegen das Tierschutzrecht verstoßen. Entsprechende Urteile haben zur Folge, dass tierquälerische Praktiken beendet werden müssen oder die Rechte der Tiere gestärkt werden, z. B. in Bezug auf das Filmen in Ställen oder das Kükentöten.
Gemeinsam mit anderen Organisationen haben wir zudem die Klage gegen die Mega-Mastanlage in Haßleben unterstützt. Nach Jahren ist klar, sie darf nicht wieder in Betrieb genommen werden.
Seit 2017 engagieren wir uns für das Tierschutz-Verbandsklagerecht, z. B. mit einer Petition, die 45.000 Menschen unterzeichneten. Das Bundesland Berlin hat ein entsprechendes Gesetz im Jahr 2020 verabschiedet.
Die vegane Idee stärken
Der Einstieg über Tierschutzthemen erleichtert es uns häufig, mit den Unternehmen und Einrichtungen auch über ihr pflanzliches Angebot zu sprechen. Zudem nutzen wir unsere guten Kontakte in die Lebensmittelwirtschaft, um vegane Produktentwicklungen anzuregen.
Regelmäßig evaluieren wir dazu das vegane Angebot verschiedener Branchen, z. B. Bäckereien, Pizza-Ketten oder Supermärkte. Damit geben wir wertvolle Hinweise, wo Verbesserungsbedarf besteht. Der direkte Vergleich sorgt dann zuverlässig dafür, dass Unternehmen ihr Angebot stärken, um sich zu verbessern oder eine gute Platzierung zu halten.
Privatpersonen erreichen wir z. B. erfolgreich über unsere Selbst-Wenn-Broschüre, die wir inzwischen mehrere Millionen Mal gedruckt haben, und über unsere Aktionsgruppen, die bundesweit aktiv sind. Außerdem bieten wir die Vegan Taste Week an, an der bereits mehrere Hunderttausend Menschen teilgenommen haben. Mit der dazugehörigen Facebook-Gruppe Vegan-Tipps für alle erreichen wir weitere Zehntausende.
Nicht nur am Weltvegantag, dem 1. November, arbeiten wir zudem regelmäßig mit den deutschen Studierendenwerken zusammen, um das vegane Angebot in den Mensen zu fördern.
Seit 2007 ist das Vegane Sommerfest Berlin ein Publikumsmagnet für Veganer:innen und Neugierige. Wir organisieren es gemeinsam mit dem Tierrechtsbündnis Berlin-Vegan und ProVeg.
Last but not least: Seit dessen Gründung engagieren wir uns im Förderkreis Biozyklisch-Veganer Anbau. Seit Ende 2017 können sich landwirtschaftliche Betriebe mit dem Gütesiegel »aus biozyklisch-veganem Anbau« sogar zertifizieren lassen.
Auszeichnungen
Die Organisation Animal Charity Evaluators (ACE) hat uns mehrmals in ihrer Liste der empfehlenswertesten Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen aufgeführt und in den Jahren 2018, 2019 und 2020 sogar als eine von nur vier Top Charities weltweit ausgezeichnet.
Die Social Reporting Initiative hat unseren Transparenz- und Wirkungsbericht 2017 als hervorragend eingestuft und prämiert.
Im Jahr 2019 erhielt unser Präsident Mahi Klosterhalfen den Peter-Singer-Preis für sein Engagement für die Tiere und den Aufbau unserer Stiftung zu der schlagkräftigen Organisation, die sie heute ist.
Jahresrückblicke
Hier finden Sie die Rückblicke auf unsere wichtigsten Erfolge der letzten Jahre in komprimierter Form:
Aktuelle Berichte zu unseren Erfolgen finden Sie hier.