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Ist Ihre vegane Ernährung ansteckend?

Wir haben Sie gefragt: »Ist Ihre vegane Ernährung ansteckend?« und viele haben uns E-Mails sowie Kommentare in den sozialen Netzwerken geschrieben. Herzlichen Dank! Das Lesen war uns eine große Freude. Die Geschichten zeigen, was ein einzelner Mensch bewirken kann. Freundliche Aufklärung und positive Beispiele wirken offenbar am besten gegen Skepsis und Vorurteile gegenüber der veganen Lebensweise. Eine Auswahl haben wir hier zusammengestellt; Kürzungen sind gekennzeichnet. Lassen Sie sich von den Erfahrungen ermutigen.

Leute berühren

»Das wäre so toll, wenn es ansteckend wäre. Ich würde den gesamten Tag nur Leute berühren. Nee, jetzt ernsthaft … zum Veganer ist noch keiner richtig geworden, aber schon etwas veganer.«

(Petra)

Samen säen

»Klar! Wenn man selbst positiv durch das Leben schreitet und nicht versucht den Menschen was aufzudrängen, platziert man kleine Samen in den Köpfen, die bei passender Gelegenheit aufgehen. Be a shining light for others and they follow you!«

(Gerard)

Am Anfang belächelt

»Definitiv. Mein Lebensgefährte ist nach meinen 4 veganen Jahren fast Vegetarier. Isst immer vegan mit. Sein Credo, schmecken muss es. Aber tierleidfrei und nachhaltig wird ihm immer wichtiger. Und an der Arbeit auch sehr offenes Miteinander. Beim letzten Grillen wurde speziell für mich eingekauft, mitgekostet und mir am Ende die Falafeln fast weggefuttert. Auch meine Mitbringsel kommen immer mehr an, anfangs belächelt backt nun sogar meine Chefin das ein oder andere vegan, damit ich mitessen kann.«

(Romy)

Alles eine Frage der Zeit

»Was heißt da ansteckend … es ist eher eine Frage des Beispiels. Und das kann lange dauern. Als ich mich vor vielen Jahren erst einmal für ein Leben ohne ‘Fleischeslust’ entschied, kam mir der Gedanke überhaupt nicht, meinen Partner zu involvieren.

[...] Mein Mann wurde sehr plötzlich sehr krank und musste auf seine Nahrung sehr achtgeben. Und er lernte [...], denn er wurde zum Vegetarier. Zu einem, der allerdings hin und wieder Fisch aß. [...] Irgendwann verkündete er dann, keinen Fisch mehr zu wollen. Einfach so. Und überhaupt sei Milch eklig. Sie sehen wo das hinführte? Genau. Fortan bestand der Haushalt aus zwei Veganern. Die Blutdruckwerte und die Nierentätigkeit meines neugebackenen Veggies pendelten sich hervorragend ein und seine Zuckerwerte sind dermaßen gut, dass der Hausarzt den Kopf schüttelt. [...] Das Interessante daran ist, dass ich niemals auch nur ‘probier es doch wenigstens mal’ gesagt habe.

Wir sind die einzigen Veggies in unserem recht großen Bekanntenkreis und haben nie auch nur einen schrägen Witz darüber gehört. Ganz einfach deswegen nicht, weil wir uns zwar sonnig lächelnd als Veganer outen – aber auch nur wenn die Situation das erfordert. Und kein Wort darüber verlieren, wenn andere eben anders leben. Und die Belohnung dafür ist, dass alle anfangen zu fragen. Wirklich interessiert zu fragen. Und wir steuern dann die Veggiewitze bei. Und gute Beispiele, wie zum Beispiel veganen Apfelstrudel oder gebratene Zucchini oder veganen Käse. [...]«

(Puck)

Besorgte Mama

»Meine Mama ist ein tolles Beispiel, sie war vor knapp einem Jahr, als mein Mann und ich beschlossen, vegan zu werden, äußerst besorgt bis fast panisch, ob wir jetzt nicht verhungern und woher wir die ganzen Nährstoffe bekommen usw. Durch unser positives Lebensgefühl, die leckeren Sachen, die sie bei uns probiert hat und viele Bekannte mit chronischen Erkrankungen, die durch pflanzliche Kost wieder gesund wurden, hat sie selbst immer mehr auf tierische Produkte verzichtet und lebt inzwischen selbst einschließlich meinem Stiefpapa zu 90 % vegan.«

(Ariane)

Drei vegane Generationen

»Als meine Tochter vor ca. sechs Jahren anfing, sich vegan zu ernähren, fand ich das schrecklich und umständlich und dachte, sie würde bald Mangelerscheinungen haben. [...] Sie hat aber nicht locker gelassen und bei vielen Diskussionen immer auch Informationen an uns geschickt. Besonders beeindruckt hat meinen Mann und mich die Schilderung einer Tiermedizinstudentin über ihre Erfahrungen in einem Schlachthof und die Schilderung italienischer Tierärzte über die Behandlung von Büffelbullenkälbchen, die einfach lebendig auf dem Abfall entsorgt werden. Daraufhin konnten wir keinen Mozzarella mehr essen. Wir überlegten, uns vegetarisch zu ernähren. Irgendwann kam die Frage auf, wie wir mit all dem Wissen umgehen sollten. Sollten wir sagen: ‘Wir wissen das alles, aber uns ist es egal’ oder sollten wir sagen: ‘Wir wissen das alles und wir ziehen die Konsequenzen?’ Wir haben uns für das letztere entschieden.

Nach einem halben vegetarischen Jahr war für uns der 5. März 2014, der Beginn der Fastenzeit, der Stichtag, an dem wir begonnen haben, uns vegan zu ernähren. [...] Natürlich erregten wir bald Aufmerksamkeit im Freundes- und Bekanntenkreis, meist aber war es echtes Interesse. Ich wundere mich, wie viele Menschen in unserer Umgebung sich inzwischen ebenso ernähren. In der weiteren Familie war es aber gar nicht so einfach.

Meinem Sohn haben wir das Buch ‘Tiere essen’ von Jonathan Safran Foer geschenkt. Er sagte damals: ‘Gut, ich werde es lesen, aber bitte glaub nicht, dass ich irgendetwas ändern werde.’ Inzwischen lebt er seit mehreren Jahren ebenfalls vegan und hat einen Freund beeinflusst, dies ebenso zu tun. [...]

Inzwischen haben wir ein wunderbares vegan ernährtes Enkelkind, das ganz unkompliziert nach einer veganen Schwangerschaft geboren wurde. Seine ausgezeichnete Entwicklung ist wie eine einzige große Antwort auf die Frage, die sich sicher manche im Bekanntenkreis insgeheim gestellt haben: ‘Aber das Kind kriegt doch wenigstens Fleisch?’ Natürlich nicht!«

(Ellen)

Als Erwachsene behandeln

»Mein Argument ist ganz einfach: ‘Du magst doch Tiere, oder? Du rettest jede Ameise. Das andere ist ein Huhn. Oder eine Kuh. Wenn Du nur einmal mehr auf Fleisch verzichtest, ist schon ein wenig geholfen.’ Oft wirkt das. Die Menschen fangen an, darüber nachzudenken.

Zuvor habe ich versucht, sie zu belehren. Das endete immer in Gegenwehr und Verteidigung. Die Menschen sind ja alle erwachsen. Und so wollen sie behandelt werden. Deshalb: das Bild der Tierliebe kurz aufrufen. Das hilft.«

(Birgit)

Einladung zum Kochen

»Seit fünf Jahren ernähre ich mich nun vegan. In dieser Zeit konnte ich zumindest meine Mutter vom Geschmack der tollen Soja-Joghurts überzeugen. Ob als Fruchtjoghurt, Müsli, Tzatziki ... sie verwendet hierfür keine tierischen Milchprodukte mehr. Daneben kauft sie keine Butter mehr, sondern nur noch die Margarine von Alsan. [...]

Auch im Freundeskreis konnte ich etwas bewegen: In regelmäßigen Abständen lade ich zum gemeinsamen Kochen ein, wobei es hier nur vegane Gerichte ohne Ersatzprodukte gibt. Dies scheint sehr gut anzukommen, so sind inzwischen alle schon immer sehr gespannt, was es wieder Gutes gibt. Und nach jedem Mal werde ich nach den entsprechenden Rezepten gefragt. Man darf nicht zu viel von seiner Umwelt erwarten: Ich bin zufrieden, wenn ich behaupten kann, dass durch mich meine Freunde wenigstens an einem Abend in der Woche vegan gegessen haben. Meine Freunde gehen netterweise auch auf mein verändertes Essverhalten ein: Wenn wir zusammen essen gehen, wird bei der Wahl des Restaurants darauf geachtet, ob eine vegane Alternative angeboten wird.

[...] Ich bin mir sicher, dass die vegane Bewegung weiterhin großen Zulauf erhält … vor allem auch durch die Arbeit großartiger Organisationen wir Ihrer. [...] Wir hatten [die ‘Selbst wenn’-Plakate der Albert Schweitzer Stiftung] in der Praxis ausgehängt und die Broschüren an jedem Arbeitsplatz ausgestellt. Einige Patienten hatten mich daraufhin angesprochen, dass sie nach Lektüre derselben ihren Fleischkonsum reduziert hätten.«

(Nina)

Vegan statt Wüste

»Ich habe vor Kurzem für einige Monate in einer WG mit meinem Zwillingsbruder gelebt, der dem Veganismus gegenüber zwar aufgeschlossen ist, aber sich (noch) kein komplettes Umsteigen vorstellen kann. In unserer WG haben wir einvernehmlich nur veganes Essen zubereitet und gegessen. Nach etlichen Monaten fing die Pollenzeit an und er spielte wie jedes Jahr mit dem Gedanken, in eine Wüste zu verreisen, weil er ab Mai immer unter starkem Heuschnupfen leidet. Dieses Jahr ist der Heuschnupfen aber nur sehr mild ausgefallen. Als ich ihm gegenüber erwähnte, dass ein Zusammenhang zu seiner inzwischen fast komplett veganen Ernährung bestehen könnte, reagierte er erst überrascht, dann neugierig. Später habe ich ihm etliche Artikel zum Thema ‘Veganismus und Heuschnupfen’ geschickt. Ich denke, es hat ihn davon überzeugen können, sich auch in Zukunft häufig vegan zu ernähren. [...]«

(Caroline)

Neugierige Kochtruppen

»Es hat sich eine Kochtruppe entwickelt, weil man an Falafeln interessiert war. Jetzt kochen wir reihum und unsere Freunde (alles Fleischesser) versuchen, uns tolle vegane Köstlichkeiten zu präsentieren, nachdem wir lecker vorgelegt hatten. Es gibt inzwischen zwei solcher Kochtruppen, alle sind sehr neugierig und wollen veganes Essen kennen lernen.«

(Sabine)

Tolle Freunde

»Seit ich Veganerin bin, habe ich umso mehr bemerkt, was für tolle Freunde ich eigentlich habe. An meinem Arbeitsplatz verwöhne ich meine Kollegen und Freunde regelmäßig mit veganem Kuchen, leckeren Joghurtalternativen mit Früchten, lade Freunde zu einer veganen Grill-Session oder einem leckeren Menü ein. Das Fazit daraus ist erstaunlich! Meine nicht-veganen Freunde laden mich ein und kochen für mich vegan. Viele möchten Tipps für pflanzliche Alternativen. Mein Freund, der selbst kein Veganer ist, kocht inzwischen die fantastischsten veganen Sachen. Vegan sein ist eine Bereicherung im Leben, die man kaum in Worte fassen kann und Inspiration für unsere Mitmenschen. Danke an meine Freunde!«

(Nurse)

Inspiration in Irland

»Ich bin seit zwei Jahren für die Aktionsgruppe Stuttgart der Albert-Schweitzer-Stiftung (ASS) aktiv. Die ASS hat mir damals den letzten Anstoß gegeben, vegan zu werden, nachdem ich einige erfolglose Versuche unternommen hatte. [...]

[Anja] lebt in Irland und ist meine Cousine. Ich nenne sie aber immer Schwester, weil wir zusammen aufgewachsen sind und viel Zeit in unserem Leben miteinander verbracht haben. Wir beide stammen aus Thüringen, was für seine fleischlastige und gänzlich unvegane Küche bekannt ist. In unserer Familie gehörte (und gehört) ein Tisch voller Braten und Sahnesoßen zu jeder Familienfeier.

Anja schrieb mir vor einigen Monaten eine Mail mit dem Betreff ‘vegan adventures’, also vegane Abenteuer. Angehängt waren Bilder von wundervoll buntem veganem Essen und ein Bild von einem veganen Kochbuch. Sie schrieb, dass sie und ihr Partner nun seit einigen Monaten vegan essen. Und dabei den ‘Regenbogen verspeisen’. Ich war baff und fragte Anja auf einer der nächsten Familienfeiern wie es kam, dass sie – und das recht schnell – auf vegan umgestellt hatte.

Sie sagte nur zwei Worte: ‘Wegen Dir.’ Sie berichtete, dass sie sich nach meinen Erzählungen informiert hatte, Filme geschaut, Bücher gelesen und ihr klar geworden war, was tierische Produkte für Tiere, Umwelt und ihre Gesundheit bedeuten. [...]«

(Mareike)

Erst andere überzeugen

»Ich find meine Geschichte spannend! Ich hab als Omni einen Freund meines Sohnes (er lebte damals vegetarisch) zum Vegansein gebracht! Wir hatten ein interessantes Gespräch über seine Beweggründe und ich hab zu ihm gesagt, wenn er das konsequent durchzieht, wird er vegan werden! Er hat es mir nicht geglaubt! … und es ist doch so gekommen! Zwei Jahre nach ihm, wurde auch ich vegan! Und obwohl ich in meiner Familie die Einzige bin, die tierleidfrei unterwegs ist, hat sich der Konsum tierischer Produkte drastisch verringert!«

(Brigitte)

Innerlich friedlich

»Ich lebe erst seit Kurzem vegan (vorher schon längere Zeit vegetarisch), aber abgesehen davon, dass ich mich selber innerlich friedlicher fühle, habe ich im realen Leben mit anderen Menschen zu diesem Thema bisher so gut wie keine negativen Erfahrungen gemacht.

Positive Erlebnisse waren z. B., dass bei Feiern, bei denen ich teilnehme, extra auch immer vegane Salate gemacht werden, die auch die anderen verzehren. Eine Arbeitskollegin, die schon Vegetarierin war, isst jetzt auch vegan. Eine Kollegin hat sich vorgenommen einen Monat vegetarisch zu leben (wer weiß, was sich daraus noch entwickelt).

Ich habe jedenfalls auch das Gefühl, dass es wichtig ist, bei Diskussionen nicht zu belehrend zu wirken, sondern immer nett zu bleiben. Trotzdem finde ich es wichtig in drastischer Weise, durch Filme, Bilder und Berichte, allen Nicht-Veganern klar zu machen, was es bedeutet weiter Tiere auszubeuten und zu quälen. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass die Menschheit zur Vernunft kommt.«

(Monika)

Vorbild und Nachsicht

Wie viele hier berichten, führen Vorbild und Nachsicht – wenngleich zuweilen erst nach längerem – zum Erfolg. In diesem Sinne möchten auch wir Ihnen ans Herz legen, geduldig mit Ihrer Umwelt zu sein und inspirierend. Vegane Inspirationen bietet natürlich auch unsere Vegan Taste Week.

(jw)

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