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Größte Fast-Food-Ketten im Masthuhn-Ranking

Welche Tierschutzstandards setzen führende Fast-Food-Ketten in der Haltung von Masthühnern um? Die Organisation World Animal Protection (WAP) ist dieser Frage auf den Grund gegangen – mit ernüchterndem Ergebnis.

In ihrem kürzlich veröffentlichten Bericht »The Pecking Order« (»Die Hackordnung«) nimmt WAP neun internationale Fast-Food-Ketten in den Blick: Burger King, McDonald’s, Starbucks, KFC, Pizza Hut, Subway, Domino’s PLC (Europa), Domino’s Inc (USA) und Nando’s.

Was wurde untersucht?

Für das Ranking nutzte WAP ausschließlich öffentlich zugängliche Informationen der Unternehmen. Auf dieser Basis nahm die Organisation drei Schlüsselbereiche unter die Lupe:

  • Eigene Richtlinien: Welchen Standards verpflichtet sich das Unternehmen zum Thema »Masthühner«?
  • Ziele: Welche konkreten, zeitgebundenen Ziele formuliert das Unternehmen, um die Situation der Masthühner zu verbessern?
  • Berichterstattung: Wie transparent stellt das Unternehmen seine Fortschritte im Hinblick auf seine selbst aufgestellten Verpflichtungen und Ziele dar?

Pro Bereich konnten die Unternehmen maximal 30 Punkte erreichen. Je nach Gesamtpunktzahl erhielten sie die finalen Bewertungen »failing« (»durchgefallen«), »very poor« (»sehr schlecht«), »poor« (»schlecht«), »fair« (»ausreichend«), »good« oder »very good«.

Die Ergebnisse

Bezeichnenderweise kommt dem WAP-Bericht zufolge kein Unternehmen über die Bewertung »poor« (»schlecht«) hinaus: Nicht eines hat wirksame Verpflichtungen zur Verbesserung seiner Masthuhn-Standards implementiert.

Ergebnisse der WAP-Untersuchung
© World Animal Protection

»Die Resultate zeigen, dass die Unternehmen das Thema weitgehend missachten«, heißt es in dem Report. Dies zeigt auch die Detailauswertung der drei Schlüsselbereiche. Demnach sind die Richtlinien der Unternehmen oberflächlich formuliert. Sie ignorieren meist die wichtigsten Themen wie etwa die Auswahl gesünderer Masthuhn-Rassen. Kein einziges Unternehmen gibt an, das Leben der Masthühner weltweit an allen Standorten verbessern zu wollen. Auch die konkreten Ziele lassen zu wünschen übrig: Wurden überhaupt welche formuliert, sind sie meist auf bestimmte geographische Regionen begrenzt – und zwar auf die Länder, in denen Tierschutzorganisationen am aktivsten sind. Die Berichterstattung erfolgt laut WAP ebenfalls nur lückenhaft.

Was muss sich ändern?

Die Massentierhaltung verursacht bei Hühnern schwerwiegende Leiden. Zu den größten Problemen gehören u. a.:

  • zu schnell wachsende, überzüchtete Rassen
  • hohe Besatzdichten
  • die Haltung in Käfigen
  • eine unnatürliche, reizarme Umgebung
  • eine unnatürliche Beleuchtung in den Ställen
  • eine mangelhafte Betäubung bei der Schlachtung

Die Änderungen, die WAP vor dem Hintergrund dieser Probleme fordert, entsprechen den Kriterien der Europäischen Masthuhnforderung. Diese haben wir gemeinsam mit 25 Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen formuliert.

Fazit: Fast-Food-Ketten haben noch viel zu tun

Die neun untersuchten Fast-Food-Ketten haben beim Thema »Masthühner« noch viel Arbeit vor sich. Das Ranking, das ab jetzt jährlich erstellt wird, zeigt massive Versäumnisse in allen Bereichen auf.

Doch der Druck auf die Unternehmen steigt: Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen führen erfolgreiche Kampagnen durch und auch der Ruf der Verbraucher nach besseren Standards in der Tierhaltung wird immer lauter. Das macht Eindruck: Branchenriesen wie Dr. Oetker, Unilever und Nestlé haben bereits zugesagt, die Masthuhn-Forderung umzusetzen. Wir rechnen damit, dass bald noch weitere Unternehmen folgen werden.

(rp)

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