Kampagne gegen Ikea führt zum Erfolg

Ikea hebt die Tierschutzstandards für Masthühner, die in seinen Restaurants verkauft werden, an. Gemeinsam mit anderen Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen konnten wir das schwedische Unternehmen in einer europaweiten Kampagne davon überzeugen.

Erfolg nach zähem Ringen

Bereits 2011 hatte Ikea angekündigt, seine Masthuhn-Standards spätestens ab Ende 2016 zu erhöhen. In vielen Ländern setzte das Unternehmen seine Versprechen jedoch nicht um. Das rief uns und zahlreiche Tierschutzorganisationen auf den Plan, die mit öffentlichen Aktionen Druck machten. Ikea gab dann 2017 lieber einen Tierschutzpreis zurück , als an seinen Standards zu arbeiten.

Wir standen seitdem mit Ikea Deutschland im Dialog, um den Konzern zu überzeugen, die Standards der Europäischen Masthuhn-Initiative anzunehmen. In einer Online-Petition sammelten wir dafür über 45.000 Unterschriften. Besonders unsere Protest-Aktion vor der Ikea-Filiale in Hamburg-Altona sorgte für Aufsehen. Mit Erfolg: Ikea ließ sich auf Verhandlungen ein. Diese waren jedoch lang und zäh – die Selbstverpflichtungen des Konzerns waren zu unkonkret oder gingen nicht weit genug. Deshalb bereiteten wir uns gemeinsam mit vielen anderen Organisationen in Europa darauf vor, unsere Kampagne wieder aufzunehmen.

Weniger Leid bei einem der größten Gastronomie-Betreiber

Doch jetzt kam endlich die Zusage: Ikea erfüllt bis spätestens 2025 die Punkte der Europäischen Masthuhn-Initiative und geht z. T. darüber hinaus. Das verringert das Leid etlicher »Masthühner«, denn Ikea zählt mit seinen Restaurants zu den größten Gastronomie-Unternehmen in Europa.

Die Europäischen Masthuhn-Initiative schreibt z. B. eine geringere Besatzdichte, Tageslicht und mehr Beschäftigungsmöglichkeiten vor. Auf die Kriterien haben wir uns mit rund zwei Dutzend anderen Organisationen aus Europa verständigt. Sie liegen deutlich über dem gesetzlich vorgeschriebenen Niveau. Ein besonders wichtiger Punkt: Auch das Thema Qualzucht geht Ikea wie gefordert an. Das rapide Wachstum der Masthuhn-Rassen verursacht den Tieren Leiden und zahlreiche gesundheitliche Probleme.

Die Masthuhn-Initiative legt Mindeststandards fest. Ein wirklich tiergerechtes Leben für Masthühner ist damit noch nicht gewährleistet. Für Unternehmen ist die Forderung jedoch ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer weniger leidvollen Hühnermast. Durch ihre Umsetzung wird sich Tierleid auch der Antibiotikaeinsatz verringern. Wir sind uns sicher, dass weitere Unternehmen dem positiven Beispiel folgen werden.

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