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Fleischverzehr in Deutschland sinkt weiter

Der Trend des zurückgehenden Fleischverzehrs hält hierzulande erfreulicherweise an. Insgesamt hat sich mit etwa 60 kg pro Kopf die verzehrte Menge an Fleisch im Jahr 2016 um rund ein Kilogramm gegenüber dem Vorjahr verringert. Weiterhin ist die Hälfte des verzehrten Fleischs verarbeitet, etwa zu Wurst oder Schinken. Das geht aus Zahlen des Deutschen Fleischerverbands hervor. Die gesamte Menge an verzehrtem Fleisch ist in Deutschland mit fast fünf Millionen Tonnen jedoch noch immer erschreckend hoch.

Immer weniger Schweinefleisch

Der Rückgang des Fleischverzehrs lässt sich allein auf die deutlich sinkende Nachfrage nach Schweinefleisch zurückführen: Gegenüber dem Vorjahr landeten 2016 im Schnitt 1,7 kg weniger davon auf den Tellern. Schon 2015 war sie um 1,2 kg gesunken. Seit 1996 hat der Konsum sogar um zehn Kilogramm abgenommen. Dennoch hat Schweinefleisch mit 36 kg pro Kopf noch immer den größten Anteil am Fleischverzehr in Deutschland.

Beim Verzehr von Rind- und Geflügelfleisch gab es hingegen eine leichte Zunahme. Pro Kopf stieg die Menge an Rindfleisch um 200 g auf 9,7 kg. Der Konsum von Geflügelfleisch nahm sogar um 500 g zu und lag 2016 somit bei 12,5 kg.

Rückgang beim Fleischverzehr: Eine Entwicklung mit vielen Ursachen

Begonnen hatte der Trend zu weniger Fleisch bereits Mitte der 1990er Jahre. In den vergangenen 20 Jahren ist nach Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung der Fleischkonsum von damals 68 kg pro Kopf um fast 12 % gesunken.

Der Deutsche Fleischerverband nennt dafür mehrere Ursachen. So sei die Abnahme durch langfristige Änderungen der Verzehrsgewohnheiten zu erklären. Dazu gehörten etwa die vermehrte Nachfrage nach Fertigmahlzeiten und der Anstieg des Außerhausverzehrs. In beiden Fällen fielen die Fleischportionen üblicherweise kleiner aus als beim Selbstkochen. Ein weiterer Grund sei die veränderte Bevölkerungsstruktur in Deutschland aufgrund der Zunahme an älteren Menschen. Diese äßen sowohl weniger Fleisch als auch insgesamt weniger.

Des Weiteren ist nach Ansicht des Fleischerverbands die Abnahme auch bedingt durch gesellschaftliche Entwicklungen zu einer weniger fleischlastigen oder sogar fleischfreien Ernährung. Nicht zuletzt aufgrund von Lebensmittelskandalen nimmt die Zahl der Menschen zu, die häufiger oder dauerhaft fleischlos essen. Das erhöhte Gesundheitsbewusstsein in der Bevölkerung spielt ebenfalls eine Rolle. Das bestätigt eine Studie der Gesellschaft für Konsumforschung von 2016.

Die Zunahme an Geflügelfleisch führt der Verband unter anderem auf das wachsende Angebot an entsprechenden Produkten und die vergleichsweise niedrigen Preise zurück sowie auf die verbreitete Annahme, dass es weniger fett und gesünder sei als Rinder- oder Schweinefleisch. Das stimmt so allerdings nicht.

Unser Fazit

Wir begrüßen zwar den insgesamt verringerten Fleischverzehr. Besorgniserregend ist jedoch der kontinuierliche Anstieg des Konsums von Geflügelfleisch, der auch auf die billigen Preise zurückzuführen ist. Das zeigt, wie wichtig es ist, die Tierschutzstandards bei Masthühnern anzuheben: So kann zum einen Tierleid reduziert werden und zum anderen tragen höhere Preise durch höhere Tierschutzstandards zu einem sinkenden Konsum bei.

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