Wie umgehen mit Schlachtrekorden?
Am Montag hat das Statistische Bundesamt einen neuen Schlachtrekord verkündet: In den Monaten Juli, August und September sind in Deutschland so viele Tiere geschlachtet worden wie in noch keinem Quartal zuvor: 15,2 Millionen Schweine, 909.000 Rinder, 250 Millionen Hühner und 10 Millionen Puten, wobei die Zahl der Hühner und Puten nur geschätzt werden kann: Die Tiere werden nicht gezählt; nur ihr Fleisch wird gewogen.
Wir alle investieren Zeit, Geld und Energie, aber die Massentierhaltung wächst weiter, anstatt endlich zurückzugehen. Das führt bei einigen Aktiven zu einer kämpferischen Jetzt-erst-recht-Einstellung, aber für andere sind solche Meldungen absolut niederschmetternd. Um zu einem gesunden Umgang mit den erschreckenden Zahlen zu finden, ist es zunächst wichtig, die Hintergründe zu verstehen.
Die gute Nachricht zuerst: Der Fleischkonsum in Deutschland ist leicht rückläufig, und unsere Chancen stehen gut, diesen Trend in den nächsten Jahren deutlich zu beschleunigen. Dass die Schlachtzahlen trotz dieser positiven Entwicklung zunehmen, liegt daran, dass die deutsche Agrarindustrie zunehmend ausländische Märkte erschließt.
Wenn wir den Erfolg unserer Bemühungen messen wollen, ist es wichtig, sich eine Größe auszusuchen, die man beeinflussen kann. Auf den Fleischkonsum in Deutschland haben wir alle zusammen einen gewissen Einfluss, der sich noch vergrößern lässt. Dass die Fleischkonzerne verstärkt ins Ausland liefern, liegt weitestgehend außerhalb unseres Einflussbereiches. Allerdings orientieren sich die aufstrebenden Nationen zum Teil auch an den reichsten Ländern. Insofern macht es doppelt Sinn, sich auf den inländischen Fleischkonsum zu fokussieren: Wir haben eine Größe, an der wir unseren Erfolg messen können und wir leisten einen Beitrag, dass der hiesige Trend zum niedrigeren Fleischkonsum im Ausland eine Vorbildwirkung entfaltet.
Fragen wir uns also alle, was wir tun können, um den Tieren möglichst effektiv zu helfen. Das beste Werkzeug, das wir Ihnen dazu in die Hand geben können, ist unsere Selbst-Wenn-Broschüre. Praktisch täglich erreichen uns Meldungen von Menschen, die nach der Lektüre beschlossen haben, ihre Ernährung umzustellen. Rund 30.000 Exemplare haben wir zusammen mit vielen Aktiven innerhalb weniger Wochen unter die Menschen gebracht. Das ist ein schöner Start, aber noch viel zu wenig.
Weil es sicherlich viele Menschen gibt, die gerne größere Mengen verteilen möchten, sich aber die erbetene Spende von 10 Cent pro Broschüre nicht leisten können, haben wir jetzt beschlossen, freigiebiger mit den Broschüren umzugehen. Wenn Sie davon Gebrauch machen möchten, kontaktieren Sie uns einfach! Wenn Sie keine Zeit haben, Broschüren zu verteilen, aber helfen möchten, dass viele Menschen die Broschüren lesen, helfen Sie bitte mit einer Förderschaft oder einer Spende!