Pelzträger:innen ansprechen
Um einen Leitfaden für den Umgang mit Pelzträger:innen zu verfassen, haben wir unsere Leserinnen und Leser nach ihren Vorschlägen, Erfahrungen und Ideen befragt. Der folgende Beitrag basiert daher vor allem auf den Kommentaren auf dieser Seite sowie auf unserer Facebook-Seite.
Das direkte Gespräch
Zunächst stellt sich die Frage, ob es sich um Echtpelz handelt, was sich oft nicht im Vorbeigehen klären lässt. Da es ohnehin von Vorteil ist, möglichst neutral in eine Diskussion zu starten, bietet sich z. B. folgende Frage an: »Entschuldigung, ist das Echtpelz?« Wenn diese Frage bejaht wird, bieten sich je nach Ihrer Tagesform mehrere Möglichkeiten:
- »Finden Sie das nicht verantwortungslos?«
- »Wissen Sie nicht, wie schlimm die Haltungs- und Tötungsmethoden von Pelztieren sind?«
- »Sie sollten sich schämen!«
- Sie berichten wie schlimm Sie die Videos fanden, die Sie z. B. auf pelzinfo.de gesehen haben.
- Übergeben Sie der Person ein Info-Blatt (siehe unten). Zum Beispiel mit den Worten: »Verzeihung, aber ich befürchte, man hat Sie hinters Licht geführt. Ich glaube nämlich nicht, dass sie ein schlechter Mensch sind. Das hier sollten Sie unbedingt wissen.«
Die Hintertür
Viele Kommentator:innen haben berichtet, dass sie gerne über Umwege aufs eigentliche Thema zu sprechen kommen. Das bietet sich insbesondere dann an, wenn Ihr pelztragendes Gegenüber einen Hund hat: Zeigen Sie Interesse für den Hund, streicheln Sie ihn und sagen Sie kurz vor dem Weitergehen: »Aber den lassen Sie bitte nicht auch noch zu einem Mantel verarbeiten, ja?«
Bei der Eitelkeit packen
Da viele Pelzträger:innen für ethische Fragen nicht offen sind, bietet es sich an, sie bei der Eitelkeit zu packen. Schließlich wirkt man in Pelz älter und dicker als man eigentlich ist. Dieser Hinweis ist besonders effektiv, wenn er freundlich und ehrlich gemeint rübergebracht wird: »Das Problem ist, dass Pelz einen nicht unbedingt jünger aussehen lässt. Und ihrer Figur schmeichelt er auch nicht so recht.«
Über Pelzträger:innen sprechen
Andere ziehen es vor, den Dialog mit Pelzträger:innen ganz zu meiden. Sie sprechen lieber gut hörbar über die vielen Nachteile des Pelztragens (siehe z. B. oben). Wenn niemand da ist, mit dem man reden könnte, führen einige echte oder fiktive Handytelefonate bzw. sprechen mit ihren Hunden.
Die Lederfrage
Pelzträger:innen versuchen häufig, sich mit Vergleichen zu Leder aus der Affäre zu ziehen. Zum einen ist das Argument nicht ganz falsch, da die Problematiken sich sehr ähneln. Da Sie aber wahrscheinlich keine Chance haben, innerhalb von fünf Minuten aus einer Pelzträgerin eine Tierrechtlerin zu machen, empfehlen wir, darauf hinzuweisen, dass Pelztiere Wildtiere sind und unter engen sowie kahlen Haltungsbedingungen noch mehr leiden als Schweine oder Rinder – und dass die Tötungsmethoden oft noch grausamer sind. Dass eine wirklich tierfreundliche Garderobe auch lederfrei ist, bietet sich eher als Randbemerkung an.
Flyer
Flugblätter zum Thema Pelz erhalten Sie z. B. bei Peta.