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Studierendenwerke machen vor, wie es geht

Das jüngste deutsche Mitglied in der Europäischen Masthuhn-Initiative ist das Studierendenwerk Karlsruhe. Es ist bereits das achte, das sich der Initiative angeschlossen hat. Auch zum Thema Käfigei-Verzicht und zum veganen Angebot arbeiten wir seit Jahren konstruktiv mit den Studierendenwerken zusammen.

Masthuhn-Initiative in die Mensen

Der Beitritt zur Masthuhn-Initiative bedeutet, dass das Studierendenwerk Karlsruhe in seinen sechs Mensen und der Cafeteria ab spätestens 2026 höhere Tierschutzmaßstäbe für alle Hühnerfleischprodukte anwendet. Dazu haben sich auch bereits die Studierendenwerke München, Erlangen-Nürnberg, Aachen, Stuttgart, Niederbayern/Oberpfalz, Augsburg und Siegen verpflichtet.

Die Initiative schreibt dabei, anders als einige »Tierwohl«-Label, gesündere Rassen beziehungsweise Zuchtlinien vor. So sorgt sie dafür, dass die Tiere deutlich weniger unter den Folgen ihres immensen Wachstums leiden. Weitere Vorgaben sorgen für mehr Platz, Licht sowie Beschäftigungs- und Rückzugsmöglichkeiten in den Ställen und eine weniger stress- und fehleranfällige Betäubung vor der Schlachtung.

Als öffentliche Verpfleger haben die Studierendenwerke eine besondere Vorbildfunktion in Sachen Ernährung und Tierschutz. Indem sie beim Einkauf auf höhere Tierschutzstandards achten, animieren sie Zulieferbetriebe umzustellen und zeigen nach außen, dass mehr Tierschutz möglich ist.

Konstruktive Käfigfrei- und Vegan-Zusammenarbeit

Wir sprachen auch bereits zum Thema Käfigeier mit den deutschen Mensabetreibern: Inzwischen haben 56 der 57 Studierendenwerke Eier aus Käfighaltung noch vor dem endgültigen Verbot dieser grausamen Haltungsform ausgelistet.

Um das vegane Angebot in den Mensen zu vergrößern, haben wir 2009 begonnen, auf die deutschen Studierendenwerken zuzugehen. Wir empfahlen unter anderem Kochschulungen und entwickelten im Zuge dessen unseren Leitfaden für eine vegane Großverpflegung. Dass inzwischen über 50 % des Mensaangebots in Deutschland vegetarisch oder vegan ist, liegt mit Sicherheit auch an unserer Arbeit.

Seit einigen Jahren gibt es, auch dank des Dachverbands »Deutsches Studentenwerk«, eine besonders schöne Form der Zusammenarbeit: Zum Weltvegantag am 1. November unterstützen wir Studierendenwerke jährlich mit Rat und Material zu veganen Probierangeboten. Der Weltvegantag in den Mensen ist stets ein Erfolg und nimmt Mensabetreiber:innen wie -besucher:innen Berührungsängste mit pflanzlicher Ernährung. Vor dem Ausbruch des Coronavirus nahm dieses Angebot etwa die Hälfte aller Studierendenwerke wahr.

Ausblick

Wenn die Corona-Pandemie abgeklungen ist und die Hochschulen und Mensen wieder belebter sind, freuen wir uns auf weitere vegane Probiertage und -wochen. Für die Zukunft wünschen wir uns weitere Studierendenwerke in der Europäischen Masthuhn-Initiative. Es ist uns ein besonderes Anliegen, dass zu den Werten, die Hochschulen vermitteln, auch Verantwortungsbewusstsein für Tiere und Ernährungsfragen zählt.

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