Mehrwertsteuer-Reform gefordert
Die Albert Schweitzer Stiftung und der BVL setzen sich für eine Reform der Mehrwertsteuer ein: Tierische Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Eier und Milch sollen mit 19 % statt wie bisher mit 7 % versteuert werden. Darüber hinaus wird für alle unverarbeiteten pflanzlichen Grundnahrungsmittel wie Obst, Gemüse und Getreide eine Befreiung von den bisherigen 7 % Mehrwertsteuer gefordert. Damit würden diese Grundnahrungsmittel in ihrer Besteuerung anderen lebensnotwendigen Bereichen wie medizinischen Leistungen und Wohnungsmieten, aber auch weniger lebensnotwendigen Bereichen wie Finanzdienstleistungen, gleichgesetzt.
Der BVL und die Albert Schweitzer Stiftung gehen davon aus, dass sich aufgrund der dadurch entstehenden Preiserhöhungen für tierische Produkte und Preissenkungen für pflanzliche Nahrungsmittel das Einkaufsverhalten zugunsten einer pflanzlichen Ernährung verändern würde. Der Konsum tierischer Produkte würde sich um bis zu 10 % reduzieren. Prof. Dr. Tobias Hagen vom BVL sieht darin nur Vorteile: »Je pflanzlicher die Ernährung ist, desto klimafreundlicher ist sie in der Regel auch. Darüber hinaus wirkt sich die pflanzenbasierte Ernährung positiv auf die menschliche Gesundheit aus und vermeidet das Leiden vieler Tiere während ihrer Aufzucht und Schlachtung.« Bedenken wegen einer finanziellen Mehrbelastung privater Haushalte hat der Experte nicht: »Kostenneutral wäre die Reform schon dann, wenn die Menschen etwas weniger Fleisch und dafür mehr Pflanzliches essen. Wer seine Ernährung noch stärker umstellt, spart sogar.«
Reformen der Mehrwertsteuer wurden zuvor schon vom Umweltbundesamt und dem Sachverständigenrat für Umweltfragen gefordert. Diese umfassen jedoch jeweils nicht alle Aspekte der hier vorgestellten Forderung.