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Konsum: Fleisch sinkt, Veggie steigt

Fleisch und Wurst werden in Deutschland immer weniger nachgefragt, während der Absatz von Veggie-Produkten boomt. Zu diesem Ergebnis kamen in jüngster Zeit gleich zwei große Marktforschungsagenturen: GfK und Mintel.

Laut GfK hat sich der Umsatz von pflanzlichen Brotaufstrichen und Fleischalternativen in den letzten fünf Jahren auf 213 Mio. Euro verdoppelt, während die Mengennachfrage nach Wurst um 8 % und die nach Fleisch um fast 9 % zurückging. Getragen wird diese Entwicklung vor allem von Menschen, die unter 40 Jahre alt sind. Laut Mintel bezeichnen sich inzwischen sogar 15 % der 16- bis 24-Jährigen als Vegetarier. GfK stellt dabei klar, dass »veggie« nicht nur eine Jugendbewegung ist: Die jüngeren Menschen tragen jedoch stärker zur Entwicklung der letzten Jahre bei als die älteren.

Gründe für die Entwicklung

Laut Mintel haben junge Menschen bei der Änderung ihres Ernährungsverhaltens vor allem ethische Motive (39 %), gefolgt von ökologischen Beweggründen (30 %). Bei Personen im Alter von 45 bis 54 Jahren überwiegen hingegen die gesundheitlichen Aspekte (38 %).

Gemeinsames Ergebnis von vegan, vegetarisch und flexitarisch

Die flexitarische Ernährung ist zwar unter konsequenteren Menschen nicht immer beliebt, doch lässt sich festhalten, dass die Entwicklungen der letzten Jahre zu einem großen Teil auf Personen zurückgehen, die ihren Konsum von Tierprodukten zwar reduzieren, aber nicht komplett einstellen. Da es vielfach belegt ist, dass erste Schritte weitere Schritte begünstigen, raten wir den konsequenten Menschen zu einer gelassenen Haltung gegenüber Flexitarierinnen und Flexitariern: Weitere Schritte sollten angeregt, aber nicht aggressiv eingefordert werden – entweder durch das Anbieten von Tipps oder durch Hinweise auf Programme wie die Vegan Taste Week.

Den Wandel weiter beschleunigen

Die Entwicklungen der letzten Jahre machen Mut, geben aber keinen Anlass, die Hände in den Schoß zu legen. Werden Sie ein noch größerer Teil des Wandels, indem Sie z. B. Selbst-Wenn-Broschüren bestellen und verteilen, sich in unseren Aktionsgruppen einbringen oder spenden. Gemeinsam werden wir noch viel für die Tiere erreichen!

Quellen

Wie passt das zur steigenden Fleischproduktion?

Während sich die Nachfrage in die richtige Richtung entwickelt, steigt leider auch die Fleischproduktion in Deutschland. Das liegt an der zunehmenden Exportorientierung der hiesigen Fleischindustrie (die aber immerhin zu einem gewissen Teil zu Lasten der Produktion in den importierenden Ländern geht).

Grundsätzlich ist es wichtig, sich auf die Dinge zu fokussieren, auf die man Einfluss hat. Während alle Tierfreundinnen und Tierfreunde in Deutschland gemeinsam Einfluss auf die Entwicklung der hiesigen Nachfrage nehmen können, haben wir nur geringe Chancen, uns in die Frage einzumischen, welches Land sich zu einem Fleischexporteur und welches zu einem Fleischimporteur entwickelt. Insofern ist es eine sehr gute Nachricht, dass die Indikatoren, die wir beeinflussen können, sich genau in die richtige Richtung entwickeln.

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