Keine verpflichtende Eier-Kennzeichnung auf Produkten
Die Bundesregierung hat einen Antrag von Bündnis 90/Die Grünen abgelehnt, wonach bei eihaltigen Produkten die Haltungsform auf den Verpackungen angegeben werden muss. Begründet wird dies damit, dass dabei zu viel Aufwand entstehe und Verbraucher schon auf freiwillige Kennzeichnungen zurückgreifen können. Zudem stünden den Verbrauchern Bioprodukte zur Verfügung, wenn sie sicher gehen wollen, Käfigeier zu meiden.
Zu diesen Argumenten ist zu sagen, dass der Kennzeichnungsaufwand in einem Land, das den Tierschutz zum Staatsziel ernannt hat, gerechtfertigt ist (ob Kleinstmengen eine Ausnahme bilden sollen, kann diskutiert werden). Das Argument der angeblich vorhandenen freiwilligen Kennzeichnung läuft ins Leere, da diese bislang kaum vorgenommen wird. Und das Ausweichen auf Bioprodukte ist für die meisten Verbraucher nachweislich eine zu große Hürde.
Die wenig fortschrittliche Haltung der Bundesregierung macht deutlich, wie wichtig es ist, dass Tierschutzorganisationen sich weiterhin einbringen, um Lebensmittelproduzenten zu überzeugen, auf Käfigeier zu verzichten. Höchst erfolgreich gelingt uns das zusammen mit unseren 14 Bündnispartnern im Rahmen unserer Käfigfrei-Kampagne: Ein großer Teil der Lebensmittelindustrie hat uns bereits schriftlich bestätigt, keine Käfigeiprodukte zu verwenden bzw. in absehbarer Zeit umzustellen.
Verbraucherinnen und Verbrauchern sowie Unternehmen raten wir darüber hinaus, möglichst ganz auf Eier zu verzichten. Denn bei der Eierproduktion herrschen mehrere grundlegende Probleme:
- Alle Brüder der Legehennen werden direkt nach dem Schlüpfen getötet – siehe www.wegwerfküken.de.
- Den weiblichen Küken werden die empfindlichen Schnabelspitzen abgetrennt (Ausnahme: Bio).
- Wegen der Überzüchtung auf eine »Legeleistung« von 300 Eiern pro Jahr sind die Hennen nach nur einem Jahr des Eierlegens völlig ausgemergelt und werden geschlachtet.
Wie einfach es ist, auf Ei-Alternativen umzusteigen, zeigt unsere Webseite Vegan Taste Week.