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62 Hühner vor Rewe-Sitz in Teltow

Am Donnerstag-Mittag (20. Mai) protestierte die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt vor der Niederlassung der Rewe Group (Rewe, Penny u. a.) in der Rheinstraße 8 sowie vor einem Rewe-Markt in Teltow gegen Tierquälerei. Mit 62 Hühnerattrappen in den roten Rewe-Körbchen, einem überlebensgroßen Huhn sowie einem neun Quadratmeter großen Transparent auf einem Truck machten Aktive der Stiftung auf das Leiden der Tiere für Rewe-Fleisch aufmerksam.

Insgesamt werden in Deutschland jedes Jahr mehr als 620.000.000 Hühner geschlachtet. Die meisten von ihnen hatten nur in etwa die Fläche eines Rewe-Körbchens zum Leben. Rewe, Deutschlands zweitgrößter Lebensmitteleinzelhändler, hinkt beim Schutz dieser Tiere Mitbewerbern wie Aldi oder Norma hinterher und wird den eigenen vollmundigen Nachhaltigkeitsversprechen nicht gerecht, so die Tierschützer:innen. Untermauert wird ihre Kritik durch Aufnahmen aus einem Stall des Rewe-Zulieferers Wiesenhof. Gemeinsam mit kritischen Kund:innen fordert die Albert Schweitzer Stiftung Rewe auf, der Europäischen Masthuhn-Initiative beizutreten und damit wirksam höhere Tierschutzstandards in der Hühnermast einzuführen. Eine entsprechende Petition unterzeichneten binnen 48 Stunden mehr als 76.000 Menschen.

Zusätzlich zu dem Protest in Teltow hat die Stiftung online und offline weitere Aktionen geplant und umfangreich Außenwerbung in Köln, dem Sitz der Rewe-Zentrale, geschaltet. Neben dem Undercover-Material ist auch ein animiertes Video, das von Schauspieler und Aktivist Hannes Jaenicke gesprochen wird, Teil der Kampagne.

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Die Europäische Masthuhn-Initiative

In der konventionellen Mast leben die Hühner auf extrem beengtem Raum in trostlosen Ställen und leiden häufig unter den Folgen von Qualzucht. Um diese größten Missstände in der Hühnermast anzugehen, hat die Albert Schweitzer Stiftung gemeinsam mit 29 weiteren Organisationen die Europäische Masthuhn-Initiative ins Leben gerufen. Weltweit haben sich bereits über 400 Unternehmen verpflichtet, ihre Tierschutzstandards für alle Hühner in der Mast anzuheben. Im deutschen Lebensmitteleinzelhandel sind inzwischen Aldi, Norma und drei weitere Ketten an Bord.

Stiftung kritisiert faulen Deal der Supermärkte

Rewe will bislang lediglich die Nische der »Premiumprodukte« aus den »Haltungsform«-Stufen 3 und 4 etwas ausbauen. Das käme jedoch nur wenigen Tieren zugute, während sich für den Großteil der Hühner nichts ändert.

»Viele Kundinnen und Kunden greifen meist zum Billigsten. Am Ende streichen die Supermärkte das höherwertige Angebot dann wieder, weil es sich nicht rentiert. Das konnten wir kürzlich erst beim ›Bauernbonus‹ von Lidl beobachten«, so Mahi Klosterhalfen, Präsident der Albert Schweitzer Stiftung. »Wir fordern deshalb von Rewe und anderen, das Tierschutzniveau für alle Tiere auf einen neuen Mindeststandard anzuheben. Aldi, Globus, Tegut, Norma, Bünting und der komplette französische Lebensmitteleinzelhandel haben sich der Initiative angeschlossen, dann wird Rewe das ja wohl auch schaffen.«

Stallaufnahmen zeigen Hühnerleid für Rewe-Qualfleisch

Die Undercover-Aufnahmen stammen aus einem Wiesenhof-Stall in Niederlehme (Brandenburg). Sie wurden von der Tierschutzorganisation SOKO Tierschutz angefertigt. Zu sehen sind Hühner, die sich aufgrund ihres massiven Muskelwachstums kaum auf den Beinen halten, bzw. nicht mehr aufstehen können.

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