Tierwohl-Umfrage: Bereitschaft zum Handeln steigt mit dem Alter
Die große Mehrheit der Deutschen wünscht sich bessere Lebensbedingungen für landwirtschaftlich genutzte Tiere. Besonders auffällig: Vor allem die älteren Generationen sind offen für wirksame Veränderungen.

5.000 Verbraucherinnen und Verbraucher wurden von Civey im Auftrag der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt dazu befragt, wie wichtig ihnen das Wohlergehen landwirtschaftlich genutzter Tiere ist.
Erhoben wurde unter anderem, ob die Befragten landwirtschaftlich genutzten Tieren künftig ein besseres Leben wünschen (77 % Zustimmung), ob sie glauben, selbst zum Tierwohl beitragen zu können (52 % Zustimmung) und ob sie sich strengere Tierschutzgesetze für sogenannte Nutztiere wünschen (71 % Zustimmung).
Generation 50plus zeigt hohe Handlungsbereitschaft
Die Ergebnisse zeigen ein hohes Bewusstsein für die Missstände in der landwirtschaftlichen Tierhaltung. Gleichzeitig macht der Blick in die Daten deutlich, dass vor allem die 50- bis 64-Jährigen bereit sind, ihre Einstellung in konkretes Handeln zu übersetzen.
In dieser Altersgruppe wünschen sich nicht nur 83 % ein besseres Leben für landwirtschaftlich genutzte Tiere, sondern sie sind auch am ehesten bereit, Produkte aus besserer Tierhaltung zu kaufen oder ganz auf tierische Lebensmittel zu verzichten.
Unter den Befragten ab 65 Jahren fällt positiv auf, dass sich eine deutliche Mehrheit (76 %) für EU-weite Gesetze ausspricht, die landwirtschaftlich genutzte Tiere besser schützen. Auf die Frage, ob sie sich ein besseres Leben für die sogenannten Nutztiere wünschen, antworteten mehr als 81 % der über 65-Jährigen mit »Ja«.
40- bis 49-Jährige zeigen die höchste Spendenbereitschaft
Wenn es um konkrete Hilfe für Tiere geht, zeigen sich die 40- bis 49-Jährigen besonders engagiert. Auf die Frage, was sie persönlich tun würden, um Tieren zu helfen, geben rund 27 % dieser Altersgruppe an, an Tierschutzorganisationen spenden zu wollen. Damit liegt diese Generation an der Spitze.
Bei den jüngeren Altersgruppen zeigt sich ein anderes Bild: Während bei den 18- bis 29-Jährigen nur rund 18 % Spenden als Handlungsoption nennen, sind es bei den 30- bis 39-Jährigen knapp 20 %.
Wer »Held:innen für Hühner« unterstützt, aktiviert 100 Euro zusätzlich
Gerade bei Hühnern entscheidet sich, ob aus der Bereitschaft zum Handeln messbare Verbesserungen werden: Sie sind zahlenmäßig die am häufigsten genutzten Tiere in der Landwirtschaft. Weil sie klein sind, betrifft die Fleischproduktion besonders viele Individuen. Entsprechend groß ist der Effekt, wenn sich hier die Standards erhöhen.
»Vielen ist nicht bewusst, dass 84 % der im Jahr 2024 in Deutschland geschlachteten Tiere Masthühner waren«, sagt Mahi Klosterhalfen, Präsident der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt. »Das entspricht einer Zahl von 627 Millionen Tieren.«
Da bislang weder von der Bundesregierung noch auf EU-Ebene verbindliche Regelungen absehbar sind, die den aktuellen Stand der Wissenschaft konsequent umsetzen, bleibt zivilgesellschaftlicher Druck entscheidend. Die Aktion www.helden-fuer-huehner.de mobilisiert zusätzliche Unterstützung, um Tierschutzstandards voranzubringen und Fortschritte nachzuhalten.
Zum Jahresende ruft Mahi Klosterhalfen deshalb zum Mitmachen auf: »Wenn Sie heute Fördererin oder Förderer werden, egal mit welchem Beitrag, dann legen einige unserer Großspender 100 Euro oben drauf. Sie können den Tieren jetzt also doppelt helfen.«
Die Teilnahme an der Aktion www.helden-fuer-huehner.de ist noch bis zum 31. Dezember 2025 möglich.
Hintergrund zur Civey-Umfrage
Civey hat für die Albert Schweitzer Stiftung vom 24. bis 26. November 2025 online 5.000 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ab 18 Jahren befragt. Die Ergebnisse sind aufgrund von Quotierungen und Gewichtungen repräsentativ, unter Berücksichtigung eines statistischen Fehlers von 2,6 Prozentpunkten beim jeweiligen Gesamtergebnis. Weitere Informationen zur Methodik finden Sie hier.