Zwölf-Punkte-Plan für eine zukunftsfähige Landwirtschaft

Anlässlich des diesjährigen politischen Erntedanks in Berlin wendet sich ein Bündnis deutscher Natur-, Tier- und Umweltschutzorganisationen sowie Landwirtschaftsverbände mit einem Zwölf-Punkte-Plan an die Bundesregierung:
Die 20 Organisationen blicken mit großer Sorge auf die aktuellen agrarpolitischen Weichenstellungen der neuen Bundesregierung. Angesichts des dramatischen Verlusts der biologischen Vielfalt, der sich verschärfenden Klimakrise und der ungelösten Herausforderungen beim Umbau der Tierhaltung darf der Übergang zu einem nachhaltigen Agrar- und Ernährungssystem nicht weiter verschleppt werden: »Statt Rückschritte braucht es jetzt entschlossenes Handeln«, fordern die Organisationen.
Die Verbände betonen, dass der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen kein »nice-to-have« ist, sondern ökonomische Notwendigkeit und internationale Verpflichtung Deutschlands zur Erfüllung der Klima- und Biodiversitätsziele. Nur durch grundlegende Reformen in der Agrarpolitik lassen sich eine gesunde Ernährung der Menschen, lebenswerte ländliche Räume sowie eine krisenfeste Zukunft der Landwirtschaft sichern.
DNR-Geschäftsführer Florian Schöne kommentiert: »Sichere Ernten erfordern eine intakte Natur. Doch die Politik des Bundeslandwirtschaftsministeriums der letzten Monate steht für eine Abkehr von den zögerlichen Fortschritten für eine zukunftsfähige Agrarpolitik. Dabei liegen die Lösungen längst auf dem Tisch: Der breite gesellschaftliche Konsens der Zukunftskommission Landwirtschaft bietet eine solide Grundlage. Anstatt den Agrarsektor in eine Sackgasse zu manövrieren, muss Bundesminister Rainer den Weg zu einer umwelt- und tiergerechten Landwirtschaft einschlagen«.
Der DNR und die unterzeichnenden Verbände appellieren daher an die Bundesregierung, die vorliegenden Maßnahmen des Zwölf-Punkte-Plans zügig umzusetzen. Zu den zentralen Handlungsfeldern gehören die Neuausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), eine ambitionierte Umsetzung der EU-Verordnung zur Wiederherstellung der Natur, die verbindliche Reduktion des Einsatzes von Pestiziden und Düngemitteln, die Regulierung der neuen Gentechnik (NGT) sowie faire Preise für Landwirt*innen.
Der Zwölf-Punkte-Plan für eine zukunftsfähige Landwirtschaft wird von folgenden Organisationen unterstützt: Deutscher Naturschutzring (DNR), Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, Biokreis, Bioland, Bodensee-Stiftung, Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Demeter, Deutsche Umwelthilfe (DUH), Deutscher Tierschutzbund, Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS), Germanwatch, Greenpeace, Grüne Liga, Naturschutzbund Deutschland (NABU, Naturland, PROVIEH, Succow Stiftung, Umweltinstitut München, Vier Pfoten.
Den Zwölf-Punkte-Plan können Sie hier nachlesen:
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