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Bünting hebt Standards für Hühner in der Mast

Mit dem Beitritt der Bünting Unternehmensgruppe zur Europäischen Masthuhn-Initiative verpflichtet sich ein weiteres Einzelhandelsunternehmen zu höheren Tierschutzstandards in der Hühnermast. Zu den Vertriebslinien der Unternehmensgruppe gehören neben den Famila-Nordwest- und Combi-Verbrauchermärkten auch selbstständige Einzelhändler, die im Nordwesten beispielsweise unter dem Namen »Markant« firmieren. Für sein gesamtes konventionelles Eigenmarken- und Thekensortiment wird Bünting die Tierschutzstandards der Initiative bis spätestens 2026 etablieren. Die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt begrüßt die Entscheidung als Beitrag zu einem wirksamen Tierschutz für alle Hühner in der Mast.

Die Europäische Masthuhn-Initiative wurde von der Albert Schweitzer Stiftung zusammen mit 29 weiteren Tierschutzorganisationen ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist es, die größten Missstände in der Hühnermast anzugehen, indem sie einen höheren Mindeststandard etabliert. Weltweit sind bereits mehr als 400 Unternehmen an Bord – im deutschen Lebensmitteleinzelhandel sind es Aldi, Globus, Tegut und Norma.

»Die Ziele der Europäischen Masthuhn-Initiative sind ein wichtiger Baustein zur Verbesserung der Haltungsbedingungen und damit zu mehr Tierwohl. Mit unserem Beitritt zur Initiative übernehmen wir Verantwortung, schaffen Fakten und gehen den nächsten Schritt«, so Bünting-Sprecherin Annett Rabe.

Mahi Klosterhalfen, Präsident der Albert Schweitzer Stiftung, freut sich: »Bünting zeigt mit diesem Schritt Verantwortungsbewusstsein und ist damit vielen Mitbewerbern voraus. Dass einige Händler ihr Premiumangebot aus Haltungsform 3 und 4 ausbauen möchten, ist schön und gut. Wirksamer ist es aber, die Lebensbedingungen aller Hühner zu verändern, so wie das die Europäische Masthuhn-Initiative vorsieht.«

Ein neuer Mindeststandard

Im März kündigten mehrere Einzelhändler an, rund 20 % ihres Hühner- und Putenfleischsortiments bis zum Jahr 2026 auf die Stufen 3 und 4 der »Haltungsform«-Kennzeichnung anzuheben. Bünting und die anderen Händler in der Europäischen Masthuhn-Initiative heben das Tierschutzniveau hingegen in der Breite – und das im gleichen Zeitraum.

»In Frankreich hat sich bereits der gesamte Lebensmitteleinzelhandel der Initiative angeschlossen. Das sollten wir in Deutschland doch auch schaffen«, ergänzt Klosterhalfen.

Die Kriterien der Initiative zielen vor allem darauf ab, die Qualzucht der Hühner zu beenden. Auch geringere Besatzdichten, tierfreundlichere Ställe und weniger grausame Schlachtmethoden lindern die Leiden der Tiere. Die Einhaltung der Standards muss durch unabhängige Dritte kontrolliert werden.

Zu den mehr als 400 Unternehmen aus Europa und den USA, die sich verpflichtet haben, ihre Tierschutzstandards entsprechend der Initiative anzuheben, gehören Konzerne wie Nestlé und Unilever, Top-Caterer wie Sodexo, Hersteller wie die Rügenwalder Mühle und Restaurantketten wie Ikea, Domino’s und Kentucky Fried Chicken.

Qualzucht in der Mast

Die Hühner, die üblicherweise in der Mast verwendet werden, wachsen so schnell und massiv, dass Knochen und Organe nicht hinterherkommen. Die Tiere können sich oft nur schwer auf den Beinen halten und leiden unter Schmerzen, Organversagen und Verletzungen. Die Europäische Masthuhn-Initiative schreibt daher gesündere Rassen und Zuchtlinien vor – im Gegensatz zu anderen »Tierwohl«-Initiativen.

Sie verbietet auch das Kopfüberhängen für die Betäubung vor der Schlachtung, das enormen Stress und Knochenbrüche und verursacht. Weitere Kriterien regulieren die Besatzdichte und die Ausstattung der Ställe. Die Einhaltung der Standards muss durch unabhängige Dritte kontrolliert werden.

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