Schlachtzahlen um 15 Mio. Tiere zurückgegangen
Die Schlachtzahlen 2012 sind laut vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamts im Vergleich zum Vorjahr um 15 Mio. Tiere gesunken. Die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt begrüßt diese Entwicklung, die fast alle Tierarten umfasst.
Im Jahr 2012 kam es in Deutschland erstmals seit 1997 wieder zu einem Rückgang der Schlachtzahlen. Anhand der vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamts lässt sich errechnen, dass im Jahr 2012 rund 15 Mio. Tiere weniger geschlachtet wurden als im Vorjahr.
Besonders deutlich fiel die Entwicklung bei den Masthühnern aus: 13,1 Mio. Tiere weniger wurden geschlachtet. Es folgen Schweine mit rund 1,4 Mio. und Legehennen mit 922.000 weniger Toten. (Legehennen sind nach ca. einem Jahr des Eierlegens ausgemergelt und werden als sogenannte Suppenhühner geschlachtet.)
Auch bei fast allen anderen Nutztierarten wie Puten (-159.000) und Rindern (-64.000) fielen die Schlachtzahlen geringer aus. Einzig die Zahl der von der Fleischindustrie getöteten Enten ist um 624.000 angestiegen.
Mahi Klosterhalfen, geschäftsführender Vorstand der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, begrüßt den Rückgang der Schlachtzahlen: »Wenn für unsere sich ändernden Essgewohnheiten inzwischen 15 Mio. Tiere weniger sterben müssen, dann ist das ein Grund zur Freude. Wir rufen alle Menschen auf, zum weiteren Rückgang der Schlachtzahlen beizutragen.« Der beste Weg, die Zahl der getöteten Tiere weiter zu senken, ist es, vermehrt vegetarisch und vegan zu essen.
Dem zuletzt rückläufigen Fleischkonsum steht ein anderer Trend entgegen, der verhindert hat, dass der Rückgang noch stärker ausgefallen ist: Die deutsche Fleischindustrie konzentriert sich immer mehr auf den Export. Dies und der noch immer viel zu hohe Fleischverbrauch sind zwei Hauptgründe, warum im letzten Jahr noch fast 755 Mio. Tiere geschlachtet wurden.
Wie Sie helfen können, die Schlachtzahlen weiter zu senken
- Wenn Sie Fleisch und/oder andere Tierprodukte essen, möchten wir Sie einladen, die pflanzlichen Alternativen auszuprobieren und diese immer häufiger zu genießen.
- Werden Sie aktiv.
- Helfen Sie mit einer Förderschaft beim Ausbau unserer Arbeit.
Einen dauerhaften Trend beim Rückgang der Schlachtzahlen zu etablieren, ist eine Mammutaufgabe. Wir freuen uns, dass sich immer mehr Menschen und Organisationen dieser Aufgabe annehmen und freuen uns auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit!
Nachtrag: Kurz nachdem wir diese Nachricht auf unsere Facebook-Seite gestellt haben, kamen Fragen auf, ob der Rückgang der Schlachtzahlen durch erhöhte Fleischimporte zu erklären sei. Auch hierzu gibt die Datenbank des Statistischen Bundesamts eine klare Auskunft: Die Fleischexporte liegen deutlich über den mehr oder weniger unveränderten Fleischimporten (sogar mit zunehmender Tendenz). Die Importe haben somit nicht zur Senkung der Schlachtzahlen beigetragen, sodass es keinen Zweifel gibt, dass es sich um einen echten Rückgang handelt.