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Lidl: Pflanzliche Proteine top – Tierschutz flop

Zu Lidls Ankündigung den Anteil an pflanzlichen Proteinen im Sortiment bis 2030 auf 20 % anzuheben und die Preise für vegane Alternativprodukte zu senken, erklärt Mahi Klosterhalfen, Präsident der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt:

»Wir begrüßen es, dass Lidl als erster Lebensmitteleinzelhändler in Deutschland seinen Proteinmix offenlegt. Die Preise für pflanzliche Produkte zu senken, ist ebenfalls eine wichtige und begrüßenswerte Maßnahme. Den pflanzlichen Anteil bis 2030 auf 20% bei den Proteinen bzw. 10% bei den Milchprodukten zu erhöhen, ist allerdings nur ein bedächtiger Schritt in die richtige Richtung.

Noch flotter muss es im Tierschutz vorangehen: Die Missstände in Lidls Hühnerfleisch-Lieferketten sind schon lange bekannt. Die bislang einzige Lösung des Discounters ist es, den Anteil an Qualzucht und Qualhaltung ein bisschen zu reduzieren. Damit fällt Lidl leider weit hinter die Wettbewerber Aldi, Tegut, Globus, Bünting und Norma zurück.«

Hintergrund

Lidl setzt sich mit seiner Proteinstrategie das konkrete Ziel, sein Sortiment bis 2050 der Planetary Health Diet anzupassen, das heißt, den Anteil pflanzlicher Proteine bis dahin auf 60 % zu steigern. Der Discounter will den Anteil pflanzlicher Proteine in seinem Sortiment zunächst bis 2030 knapp verdoppeln, das heißt von aktuell 11 % auf 20 % anheben. Bei den Milchprodukten sollen es 10 % statt momentan 6 % werden.

Im Bereich Tierschutz schwächelt Lidl leider weiterhin. Bislang will man nur bei Trinkmilch und Rindfleisch die Haltungsformen 1 und 2 hinter sich lassen. Allerdings sind hier die Tierschutzstandards in den Haltungsformen 3 und 4 auch relativ unambitioniert. Größere Schritte wie den Anschluss an die Europäische Masthuhn-Initiative geht Lidl bislang nicht an.

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