Eat Peace - esst Frieden
Am 07.07.2012 fand in Berlin die zweite Veggie Parade unter dem Motto »Eat Peace« statt. Im Rahmen der Abschlusskundgebung hat Mahi Klosterhalfen dazu aufgerufen, den Friedensbegriff zu erweitern:
»Wir sind heute hier, um für den Frieden einzutreten. Wir wollen daran erinnern, dass wir bei allen Bemühungen um Frieden etwas vergessen haben: die Tiere einzubeziehen.
Manche Menschen sagen, dass wir Krieg gegen die Tiere führen. Ich habe mal nachgesehen, was das heißt. »Krieg ist der bewaffnete Konflikt zwischen mindestens zwei Parteien«, steht dazu in einem Wörterbuch. Da frage ich mich: Haben Tiere Waffen? Haben sie irgendeinen Konflikt, den sie mit uns austragen wollen?
Nein. Wir führen keinen Krieg gegen die Tiere. Was wir tun, ist viel schlimmer. Wir sind die mit den Waffen, und wir gehen damit auf Wehrlose los.
Unsere Waffen sind die heißen Messer, mit denen wir Hühnern und Puten Teile ihrer Schnäbel abtrennen.
Unsere Waffen sind die Skalpelle, mit denen wir die Tiere betäubungslos kastrieren.
Unsere Waffen sind die Zangen, mit denen wir Schweinen ihre Ringelschwänze abtrennen; die Maschinen, mit denen wir ihnen die Eckzähne abschleifen.
Unsere Waffen sind die Elektrotreiber, mit denen wir Schweinemütter in körpergroße Käfige zwingen und mit denen wir sie später zur Schlachtbank treiben; nachdem wir ihnen alles genommen haben – ihre Kinder.
Die Liste unserer Waffen ist lang, doch wir führen damit keinen Krieg. Was wir tun, ist viel schlimmer. Es ist das bis ins kleinste Detail geplante Herfallen über diejenigen, die sich nicht wehren können.
Immer mehr Menschen wollen die Ausbeutung der Tiere beenden. Mehrere Hundert davon sind heute hier. Und wir sind unbewaffnet!
Wir haben keine Waffen, wir wollen keine Waffen und wir brauchen auch keine Waffen! Denn wir haben etwas viel besseres. Wir haben die Lösung: Eat peace!
Esst Frieden und das ewige Schlachten hat ein Ende.
Esst Frieden und die Massentierhaltungen bleiben leer.
Esst Frieden und helft, die Abholzung der Regenwälder zu beenden.
Esst Frieden und tut nicht nur eurer Mitwelt, sondern auch euch selbst etwas Gutes.
Unsere Botschaft ist klar und einfach, doch leider ist es ganz und gar nicht so einfach, diese Botschaft zu verbreiten. Wir alle kennen das Gefühl, gegen eine Wand anzureden. Nicht weiter zu kommen. Doch wir kennen auch, das Gefühl, jemanden zum Nachdenken zu bewegen. Zum Umdenken.
Lasst uns daher nicht die Geduld verlieren, sondern lasst uns darauf konzentrieren, immer mehr Menschen zu finden, denen die Leiden der Tiere nicht egal sind; die bereit sind, den nächsten Schritt zu gehen.
Und lasst uns die Menschen immer wieder daran erinnern, dass Frieden mehr ist als keinen Krieg zu führen. Echter Frieden ist allumfassend. Und Allumfassenheit bedeutet auch, die Tiere einzubeziehen.