Vegane Lobbyarbeit: Plant Based Foods Association
Die Fleisch-, Milch- und Eierindustrien haben gleich mehrere davon: Lobbygruppen, die (leider sehr erfolgreich) dafür kämpfen, dass sich Richtlinien, Gesetze und Verordnungen möglichst im Einklang mit den eigenen Interessen befinden. Und falls das nicht gelingt können sie oft dafür sorgen, dass Verstöße nicht oder kaum geahndet werden.
Diese Lobbygruppen haben es auch geschafft, dass viele Politiker das System der industriellen Tierhaltung als wertvollen Beitrag zur Ernährungssicherung betrachten. Dabei liegt es auf der Hand, dass Kalorien und Nährstoffe verschwendet werden, wenn man sie an Tiere verfüttert, die nicht nur Fleisch, Milch und Eier produzieren, sondern auch energieaufwendig Skelette ausbilden, Körperfunktionen aufrechterhalten etc. (die Branchen leugnen das auch gar nicht und sprechen von »Veredelungsverlusten«). Dass ein hoher Tierproduktkonsum die Entstehung verschiedener Krankheiten begünstigt, ist inzwischen wissenschaftlich gut belegt, doch politische Entscheider, die daraus Konsequenzen ziehen, sucht man meistens vergeblich. Ein letztes Beispiel für die erfolgreiche Arbeit der Lobbys: Dass die Produktion von Tierprodukten subventioniert und der Konsum u. a. über den ermäßigten Mehrwertsteuersatz angeheizt wird, während die pflanzlichen Alternativen zu Tierprodukten solch eine Unterstützung nicht genießen, ist sicherlich kein Zufall.
Vegan arbeitende Unternehmen haben gegenüber so einer Lobbymacht viele Nachteile, doch in den USA wurde jetzt eine Organisation gegründet, die dieses Ungleichgewicht verringern will: Die »Plant Based Foods Association«.
Plant Based Foods Association im Profil
Die Plant Based Foods Association hat sich folgende drei Ziele gesetzt:
- Sich in Bildung, PR und Medienarbeit zu engagieren, um pflanzliche Lebensmittel bekannter zu machen und deren Akzeptanz bei Verbrauchern zu stärken,
- Regelungen abzuschaffen, die pflanzliche Alternativen zu Fleisch, Milchprodukten und Eiern benachteiligen,
- die Debatten über wichtige politische Entscheidungen wie Ernährungsempfehlungen zu prägen.
Außerdem kündigt die Plant Based Foods Association verschiedene juristische Aktivitäten an, um die Benachteiligung ihrer Mitglieder am Markt zu beenden und um faire Voraussetzungen für den Wettbewerb zu schaffen.
Wir wünschen der noch jungen, von 23 Unternehmen getragenen Organisation viel Erfolg und würden uns freuen, wenn das Beispiel auch in Europa Schule machen würde!