25 weitere Unternehmen käfigfrei
In diesem Jahr haben wir nur sehr selten über eine unserer größten und erfolgreichsten Dauer-Kampagnen berichtet. Unter dem Motto »Deutschland wird käfigfrei« führen wir mit Unternehmen aus der Lebensmittelwirtschaft Gespräche und Verhandlungen zum Ausstieg aus der Verwendung von Käfigeiern. 14 Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen unterstützen diese Kampagne mit ihrem Namen und beteiligen sich bei Bedarf an Protesten. Letzteres ist nur sehr selten nötig, da die meisten Unternehmen verstehen, dass es Handlungsbedarf gibt. Dass so viele Organisationen hinter der Kampagne stehen, ist in Einzelfällen bei der Problemerkennung durchaus hilfreich.
In diesem Jahr konnten wir knapp 30 neue Unternehmen auf unsere Käfigfrei-Listen setzen. Diese Unternehmen haben die Verwendung von Käfigeiern im Jahr 2013 komplett beendet. In 25 Fällen geschah das in direkter Folge auf unsere Gespräche und Verhandlungen. Mit dabei sind auch mehrere Großunternehmen wie Iglo, Kuchenmeister und Nordsee. Allein diese drei Unternehmen verbrauchen zusammengenommen pro Jahr mindestens 300 Millionen Eier. Die Umstellungsschritte dieser Unternehmen bedeuten umgerechnet für rund eine Millionen Hühner, dass sie nicht in Käfighaltung leben müssen.
In einigen Fällen setzen die Unternehmen auch Projekte um, bei denen die verwendeten Eier von Hennen stammen, denen die Schnabelspitzen nicht abgetrennt werden. Dies ist aus unserer Sicht ein wichtiger Schritt, denn um auf das Schnabelkürzen verzichten zu können, müssen die Bedingungen in der Aufzucht und der Haltung deutlich verbessert werden. Aus diesem Grund werden wir den Ausstieg aus dem Schnabelkürzen auch zu einem Schwerpunktthema für das Jahr 2014 machen.
Ein weiterer Trend ist, dass wir die Unternehmenskontakte, die wir im Rahmen der Käfigfrei-Kampagne knüpfen, vermehrt dafür nutzen können, um rein pflanzliche Ei-Alternativen zu empfehlen. Oft erweist es sich dabei als hilfreich, dass die Unternehmen uns zuerst über das Einstiegsthema Käfigeier kennenlernen konnten, da pflanzliche Ei-Alternativen oft noch als recht exotisch angesehen werden und exotische Themen von unbekannten Organisationen meistens ignoriert werden. Die Käfigfrei-Kampagne ist damit ein gutes Beispiel dafür, wie klassische Tierschutzthemen genutzt werden können, um auch weiterführende Themen voran zu bringen.
Verbraucher:innen empfehlen wir, möglichst wenige oder am besten gar keine (versteckten) Eier zu konsumieren, denn praktisch jede kommerzielle Hennenhaltung hat das Problem, dass die Brüder der Legehennen direkt nach dem Schlüpfen getötet werden und die Hennen nach rund einem Legejahr so ausgemergelt sind, dass sie als »Suppenhühner« geschlachtet werden (gilt auch für Bio-Haltung). Auch die Haltungsbedingungen selbst sind in praktisch allen Fällen deutlich schlechter als das über die Bilder auf den Verpackungen suggeriert wird. Tipps zum Umstieg finden Sie in unserem Ernährungs-Newsletter.