Fleischskandal: Lidl muss handeln!

Krankes Masthuhn

Hühner, die sich kaum auf den Beinen halten können. Kranke und verletzte Hühner, die sichtbar leiden. Arbeiter:innen, die Hühner treten, werfen oder überfahren. Die Aufnahmen aus den Ställen mehrerer Lidl-Lieferanten sind schwer zu ertragen.

»Masthühner« leiden dabei nicht nur unter ihren Haltungsbedingungen oder einem brutalen Umgang, sondern auch unter den Folgen von Qualzucht. Innerhalb kürzester Zeit nehmen sie extrem an Körpermasse zu, das macht sie krank. Gefährlich ist das Elend der Hühner aber auch für Menschen, denn in den Ställen gedeihen potenziell tödliche Keime.

Fordern Sie Lidl auf, diese Zustände zu beenden und die Lebensbedingungen der Hühner zu verbessern. Dafür muss Lidl die Kriterien der Europäischen Masthuhn-Initiative umsetzen.

So viele Menschen aus ganz Europa haben bereits unterzeichnet:

Appelltext

Sehr geehrter Herr McGrath,
Sehr geehrter Herr Pohl,
Sehr geehrter Herr Härtnagel,

die Aufnahmen von leidenden Hühnern in den Ställen von Lidl-Lieferanten haben mich erschüttert. Ich fordere Sie auf, die Lebensbedingungen dieser Tiere zu verbessern.

Dazu reicht es nicht, einigen Tieren mehr Platz zu geben. Sogenannte Masthühner leiden vor allem unter dem extremen Wachstum, das ihnen angezüchtet wurde und das sie krank macht. Setzen Sie europaweit bei allen Lieferanten die Kriterien der Europäischen Masthuhn-Initiative um, die auf Basis veterinärmedizinischer Erkenntnisse von europäischen Tierschutzorganisationen erarbeitet wurden. Damit schränken Sie die tierquälerische Qualzucht ein und zeigen, dass Sie es beim Tierschutz ernst meinen.

Mehr Tierschutz würde zudem gesündere Hühner bedeuten und damit das Risiko für gefährliche Krankheitserreger und antibiotikaresistente Keime aus den Ställen Ihrer Lieferanten senken. Die Ergebnisse der Laboruntersuchungen von Lidl-Fleisch unter den jetzigen Bedingungen sind extrem beunruhigend.

Ihre Konkurrenten Aldi, Bünting, Globus, Tegut und Norma haben sich der Initiative bereits angeschlossen, ebenso wie hunderte andere Unternehmen – darunter auch Lidl in Frankreich und in den Niederlanden. Ich hoffe sehr, Sie erkennen die Zeichen der Zeit und schließen sich der Europäischen Masthuhn-Initiative an.

Mit freundlichem Gruß

(Name, PLZ und Ort)

Hintergrund

Aktuelle Recherche-Aufnahmen aus den Ställen von Lidl-Lieferanten in Deutschland, Österreich, Spanien und Italien zeigen, wie sogenannte Masthühner für Lidl leiden. Ihnen wurde ein extremes Wachstum angezüchtet, damit sie möglichst schnell möglichst viel Fleisch ansetzen. Sie sind in ihrer Mobilität eingeschränkt, viele haben Schmerzen und im schlimmsten Fall versagen ihre Organe. In den trostlosen Ställen der Massentierhaltung vegetieren sie vor sich hin. Nicht selten werden die Tiere außerdem grob und rücksichtslos behandelt.

Unter diesen Bedingungen verbreiten sich zudem gefährliche Krankheitserreger. Bei Laboruntersuchungen waren 71 % der Proben von Hühnerfleischprodukten der Lidl-Eigenmarke »Metzgerfrisch« mit antibiotikaresistenten Keimen belastet. Ein besorgniserregendes Ergebnis, denn in Deutschland sterben jedes Jahr 45.700 Menschen mit und weitere 9.650 an resistenten Keimen – Tendenz steigend. Weitere Krankheitserreger, die auf Lidl-Fleisch gefunden wurden: Enterokokken (auf 25 % der Proben), Campylobacter (auf 18 % der Proben) und Salmonellen (auf einer Probe). Das Elend der Hühner ist also gleichzeitig ein großes Gesundheitsrisiko für Menschen.

Um Qualzucht zu beenden und die Bedingungen in der Hühnermast grundlegend für alle Tiere zu verbessern, haben europäische Tierschutzorganisationen die Europäische Masthuhn-Initiative entwickelt, die einen neuen Tierschutz-Mindeststandard vorgibt. Allein schon durch den dafür vorgeschriebenen Wechsel hin zu gesünderen Hühnerrassen lassen sich ca. zwei Drittel der schlimmsten Schmerzen eines durchschnittlichen »Masthuhns« vermeiden. Über 500 Unternehmen aus aller Welt sind bereits dabei, z. B. Nestlé, Unilever, Ikea, Domino’s und Kentucky Fried Chicken sowie alle französischen und niederländischen Supermärkte.

In Deutschland hat sich Aldi – als erster deutscher Supermarkt – der Masthuhn-Initiative angeschlossen. Auch Bünting, Globus, Tegut und Norma sind mit an Bord. Sie alle werden bis 2026 höhere Tierschutzanforderungen für ihr gesamtes Eigenmarken- und Thekensortiment etablieren.

Lidl plant im gleichen Zeitraum lediglich, das Angebot aus den Stufen 3 und 4 ihres »Haltungsform«-Systems auf 30 % auszubauen. Dieses System vernachlässigt die Qualzucht, geht also am größten Problem vorbei. Außerdem leben 70 % der Hühner danach weiter unter Bedingungen, wie Sie sie in den Aufnahmen aus dem Stall sehen, und bleiben in einem Körper gefangen, der ihnen lebenslang Schmerzen bereitet.

Das finden Sie nicht okay? Dann teilen Sie das Lidl hier und jetzt mit Ihrer Unterschrift mit!

Was kann ich darüber hinaus tun?

Erlauben Sie uns, dass wir Sie über unsere Arbeit auf dem Laufenden halten. So informieren wir Sie rechtzeitig über die nächsten Möglichkeiten zum Protest gegen Tierleid bei Lidl und anderswo.

Möchten Sie noch mehr gegen Massentierhaltung tun? Streichen Sie Tiere von Ihrem Speiseplan und entdecken Sie die Vielfalt pflanzlicher Ernährung. Melden Sie sich einfach zur kostenlosen Vegan Taste Week an und probieren Sie es aus.

Datenschutz

Ihre Daten (Name, PLZ und Ort, aber nicht Ihre E-Mail-Adresse) übergeben wir nach Abschluss der Petition an die Unternehmensführung von Lidl. Wir verwenden Ihre Daten ausschließlich für die Petition und löschen sie spätestens drei Monate nach Beendigung der Aktion. Es sei denn, Sie erlauben uns, dass wir Sie weiter über unsere Arbeit informieren. (Vollständige Datenschutzerklärung)

Nach oben

Wenn nicht anders vermerkt, gilt für unsere Texte und Grafiken die Creative-Commons-Lizenz Namensnennung 4.0. Bilder stehen meist unter Copyright.