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Wietze: Gelände für Mega-Schlachthof gewaltsam geräumt

Seit Mai hatten Tierrechtsaktivist:innen das Gelände, auf dem Europas größter Schlachthof gebaut werden soll, besetzt. Die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt sieht in dem gewaltfreien zivilen Ungehorsam gegen die Durchführung solcher Projekte eine Bürgerpflicht.

Im niedersächsischen Wietze soll ein Schlachthof für Masthühner mit einer Kapazität von 2.592.000 geschlachteten Hühnern pro Woche entstehen. Seit Mai dieses Jahres hielten Gegner des Schlachthofes das Baugrundstück besetzt. Zur Stunde räumen ca. 200 Polizisten das Gelände. Die Aktivisten befinden sich angekettet auf drei Türmen, an Betonklötzen, am Boden und in einem Bunker. Sie wollen keine Gewalt anwenden, werden das Gelände aber nicht freiwillig verlassen.

»Wenn Politik und Verwaltung solche Wahnsinns-Projekte fördern, muss jeder mündige Bürger auf die Barrikaden gehen. Dazu gehört auch die gewaltfreie Besetzung des Grundstücks«, stellt sich Rechtsanwalt Wolfgang Schindler, Präsident der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, auf die Seite der Aktivisten.

Die Stiftung sieht in der Hühnermast eine der tierquälerischsten Formen der Massentierhaltung, da die Tiere auf so schnelles Muskelwachstum gezüchtet sind, dass ihre Skelette und Organe überfordert sind. »Die heutige Hühnermast ist der Inbegriff der Tierfabriken: 25 überzüchtete Tiere werden auf einen Quadratmeter zusammengepfercht, und selbst die Hühner, die nicht unter ihrem eigenen Gewicht zusammenbrechen, können sich zum Mastende aufgrund der drangvollen Enge kaum bewegen«, schließt Schindler.

Hier wird live über den Fortgang der Räumung berichtet.

Nachtrag vom Abend: Die Räumung ist jetzt abgeschlossen.

Mehr über die Zustände in der Hühnermast erfahren Sie hier.

Wie geht es jetzt weiter?

Mit der Räumung ist der Widerstand gegen den Mega-Schlachthof noch lange nicht beendet. So hat die Bürgerinitiative Wietze beispielsweise bereits gegen die Ablehnung ihres Bürgerbegehrens geklagt, und eine weitere Klage wegen der unzulässigen Erteilung einer Baugenehmigung wird vorbereitet.

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