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Junge Erwachsene essen lieber pflanzlich

Jede Generation setzt eigene Schwerpunkte. Junge Menschen in der westlichen Welt sehen Fleisch und tierliche Produkte heute deutlich kritischer als noch ihre Elterngeneration. Mit ihren Konsumentscheidungen sind sie der Motor eines umfassenden gesellschaftlichen Wandels. Bereits jetzt haben Ihre veränderten Ernährungsgewohnheiten deutliche Auswirkungen auf die Wirtschaft.

Das Bewusstsein wächst

Rund 70 % der Weltbevölkerung reduziert entweder bewusst den Konsum von Fleisch oder lässt es gleich ganz weg. Das berichtete kürzlich das Forbes-Magazin. Es bezieht sich auf Daten von GlobalData, eines der größten amerikanischen Datenanalyse-Unternehmen, das mit 4.000 der weltweit größten Unternehmen zusammenarbeitet. Besonders junge Erwachsene, die sogenannten Millennials – auch als Generation Y bezeichnet, achten demnach bei ihren Kaufentscheidungen darauf, wo ihre Lebensmittel herkommen. Sie beziehen vermehrt Tierschutzaspekte und ökologische Auswirkungen in ihre Entscheidungen ein.

Darüber hinaus wächst auch das gesamtgesellschaftliche Bewusstsein für eine ethische, gesunde und nachhaltige Lebensweise. Immer mehr Personen des öffentlichen Lebens ernähren sich vegetarisch oder vegan. Unternehmen, Supermärkte, Restaurants, Caterer – viele von ihnen erweitern stetig ihre vegetarischen und veganen Angebote.

Die jungen Generationen verändern den Markt

Die Generation Y gilt als gebildet und technikaffin. Zu ihr zählen junge Erwachsene bis zu einem Alter von circa 35 Jahren, die Altersspanne variiert je nach Quelle. Sie strebten nach Selbstverwirklichung und Selbstoptimierung; dabei seien sie unpolitischer als vorhergehende Generationen, aber nicht unkritisch. Großen Wert legen sie auf Fragen von Ethik, Konsum und Lebensplanung. Dazu gehört offensichtlich auch die Auseinandersetzung mit der eigenen Ernährung.

Beträgt der Anteil von vegan und vegetarisch lebenden Personen an den zwischen 1980 und 1995 geborenen US-Amerikaner:innen immerhin ganze 12 %, gehen Forscher davon aus, dass der Anteil bei den Jüngeren, der Generation Z, sogar noch größer ist. Sie konsumieren 80 % mehr Grünkohl, 57 % mehr Tofu und 550 % mehr Pflanzenmilch als die vorhergehende Generation. Die zwischen 1995 und 2005 geborene Generation Z macht in den USA derzeit etwa ein Viertel der Einwohner:innen aus. Ihr Anteil an den Verbraucher:innen wird bis 2020 auf 40 % steigen und somit großen Einfluss auf den Markt haben.

In Deutschland waren 2017 laut des Marktforschungsunternehmens Skopos rund 60 % der Veganer:innen zwischen 20 und 39 Jahre alt, obwohl nur knapp ein Viertel der hier lebenden Menschen zu dieser Altersgruppe gehört. Dass zudem auch  Vegetarier:innen hierzulande gegenüber Fleischesser:innen überwiegend jünger und gesundheitsbewusster sind, bestätigt eine Studie von YouGov aus dem Jahr 2014.

Die Lebensmittelindustrie reagiert

Die Lebensmittelindustrie stellt sich entsprechend auf die veränderten Ansprüche ein. Fleischkonzerne investieren daher in pflanzliche Proteinquellen und Fleisch aus Zellkulturen. Anstelle von Kuhmilch wird in den USA und anderswo auf der Welt Pflanzenmilch immer beliebter.

Sogar der Präsident der amerikanischen Meat Industry Hall of Fame, Chuck Jolley, sieht in pflanzlichen Fleischalternativen (neben Tierschutzaktivismus) eine der sechs großen Herausforderungen für die Landwirtschaft im Jahr 2018.

Eine hoffnungsvolle Entwicklung

Zukünftige Generationen in Amerika und Deutschland scheinen genug zu haben von Lebensmittel-, Tierhaltungs- und Umweltskandalen. Sie achten vermehrt auf Nachhaltigkeit, Ethik und Gesundheit und treiben somit schon heute einen gesellschaftlichen Wandel voran. Künftig wird die Generation Y maßgeblich über die Entwicklung unserer Gesellschaft entscheiden – das kann Hoffnung machen.

(jw)

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