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EU-Agrarpolitik muss Umbau der Tierhaltung voranbringen

Die EU-Kommission hat heute ihre Reformpläne für die EU-Agrarpolitik (GAP) nach 2027 präsentiert. Dabei schlägt sie eine neue Struktur zur Verteilung der Agrar-Milliarden vor und will bisherige Fördertöpfe zusammenlegen. Die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt sieht in dieser Neuordnung die Chance, gezielt Mittel für Tierschutz, Klima und Umwelt bereitzustellen.

Andreas Manz, Senior Referent Politik und GAP-Experte, kommentiert: »Mit den Reformplänen eröffnet die EU-Kommission die Chance, öffentliche Gelder zur Verbesserung der Tierhaltung zu verwenden. Gleichzeitig brauchen wir eine Trendwende und sollten weniger statt mehr Nutztiere halten. Der Schutz der Tiere muss in der kommenden Gemeinsamen Agrarpolitik endlich ins Zentrum rücken. Wenn Berlin und Brüssel diese Gelegenheit entschlossen nutzen, kann die Agrarpolitik einen wertvollen Beitrag zum Tier-, Umwelt- und Klimaschutz leisten.

Positiv an den vorgelegten Plänen ist, dass extensive Tierhaltung als politische Priorität erstmals genannt wird. Wir begrüßen die Vorhaben der EU-Kommission, diese Form der Tierhaltung künftig stärker zu unterstützen.

Problematisch bleibt, dass die Mitgliedstaaten ihre Spielräume sehr unterschiedlich nutzen könnten, was zu deutlich abweichenden Tier- und Umweltschutzstandards innerhalb der EU führen würde. Diese Spielräume sind sogar gewachsen. Es besteht das Risiko, dass weiterhin erhebliche öffentliche Mittel in die intensive Tierhaltung statt in den dringend erforderlichen Umbau zu tiergerechteren Haltungsformen fließen. Hier muss die EU-Kommission ein kritisches Auge drauf haben. Will die Bundesregierung den Umbau der landwirtschaftlichen Tierhaltung glaubhaft vorantreiben, muss sie sich in Brüssel entschlossen für die entsprechenden Veränderungen starkmachen.«

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