Fleischproduktion: Albert Schweitzer Stiftung begrüßt Rückgang
Der heute vom Statistischen Bundesamt vermeldete Rückgang der gewerblich erzeugten Fleischproduktion im Jahr 2012 verdeutlicht politische und wirtschaftliche Fehlentwicklungen.
Die deutsche Fleischindustrie setzt seit Jahren auf Wachstum. Niedrige Auflagen im Tier- und Umweltschutz, ein fast nicht vorhandenes Mitspracherecht der Kommunen und Anwohner beim Bau neuer Mastställe sowie die staatliche Exportförderung bieten dafür ideale Rahmenbedingungen. Deutschland konnte sich so zu einem führenden Anbieter von Billigfleisch entwickeln. Die Exporte sind im ersten Halbjahr 2012 um 14,2 Prozent gewachsen – sogar China bezieht immer größere Mengen. Die Importe wachsen deutlich langsamer.
Dass die Fleischproduktion trotz des boomenden Exports um rund 160.000 Tonnen zurückgegangen ist, spricht Bände: »Politik und Agrarindustrie haben sich verrannt. Die Billigfleischstrategie geht nicht auf«, kommentiert Mahi Klosterhalfen, geschäftsführender Vorstand der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt die aktuelle Entwicklung. Ursache ist der Rückgang der Inlandsnachfrage: Die nicht abreißenden Meldungen um Antibiotikamissbrauch und Tierquälerei sowie die verstärkte Aufklärungsarbeit von Nichtregierungsorganisationen zeigen Wirkung.
Die Niederlande subventionieren den Abbau der Fleischproduktion bereits wegen der vielfältigen negativen Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit. Die Albert Schweitzer Stiftung fordert die Bundesregierung auf, sich daran ein Beispiel zu nehmen.
Die Fleischproduktion weiter senken
2012 war das erste Jahr seit 1997, in dem die deutsche »Fleischproduktion« gesunken ist. Das kleine Minus im ersten Halbjahr 2012 hat sich im dritten Quartal ausgeweitet und ist im letzten Quartal weiter gewachsen. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass das auch in 2013 gelingt! Wenn Sie Zeit aufbringen können, werden Sie aktiv. Wenn Sie spenden können, ermöglichen Sie den Ausbau unserer Projekte durch eine Förderschaft - unabhängig davon, wie hoch Ihr Beitrag ist. Je mehr Menschen helfen, desto größer ist die Chance für die Tiere, dass wir eine nachhaltige Trendwende schaffen können. Sorgen wir gemeinsam dafür, dass 2012 erst der Anfang war!