Aktuelle Beiträge

Deutsche Bank: Aktion zur HV

Die Deutsche Bank hat gestern in Frankfurt am Main ihre Hauptversammlung (HV) abgehalten. Wir haben dies gleich in mehrfacher Hinsicht genutzt, um den Vorstand der Deutschen Bank aufzufordern, die Kreditvergabe für den Bau von Massentierhaltungsanlagen einzustellen: Vor dem Veranstaltungsgebäude hat unser Straßenkampagnenteam eine bildstarke Aktion durchgeführt. Auf der eigentlichen HV haben wir zudem einen Gegenantrag eingebracht und Mahi Klosterhalfen hat eine Rede gehalten, in der er sich an den Vorstand und die Aktionäre wandte.

Aktion vor dem Hauptversammlungsgebäude

Mit unserer Aktion haben wir gezeigt, was wir vom Co-Vorstand der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen, erwarten – klicken Sie zum Weiterblättern auf den rechten Bildrand:

Gegenantrag und Rede auf der HV der Deutschen Bank

Um ein Gegenantrags- und Rederecht auf der HV zu erhalten, haben wir im März zehn Aktien der Deutsche Bank AG gekauft. Im Gegenantrag (siehe hier, Seite 6) haben wir für die Aktionärinnen und Aktionäre beschrieben, warum wir es für eine strategische Fehlentscheidung halten, dass die Deutsche Bank keine Firmenpolitik gegen die Vergabe von Krediten für den Bau von Tierfabriken hat. In seiner Rede hat Mahi Klosterhalfen diese Argumente bekräftigt.

Kurz zusammengefasst: Die Deutsche Bank setzt ihren Ruf auf unnötige Art und Weise aufs Spiel (sie geht ein sog. Reputationsrisiko ein). Das Kreditgeschäft im Massentierhaltungsbereich ist laut unpräziser Eigenauskunft sehr klein und spielt deshalb keine wesentliche Rolle für die Deutsche Bank. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Medien der Frage nachgehen, wer den Bau von Tierfabriken finanziert, und dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis eine Undercover-Recherche in einem Stall stattfindet, der mit Krediten der Deutschen Bank finanziert wurde. (Es sei angemerkt, dass wir bewusst zielgruppengerecht argumentiert haben – deshalb haben ethische Argumente eher eine Nebenrolle eingenommen.)

Mahi Klosterhalfen hat zudem drei Fragen an den Vorstand der Deutschen Bank gestellt:

  1. Wie hoch ist das Kreditvolumen, das jährlich für den Bau von industriellen Tierhaltungsanlagen bereitgestellt wird?
  2. Rechtfertigt die Höhe des Kreditvolumens das damit einhergehende Reputationsrisiko?
  3. Ist es unabhängig von solchen Abwägungen nicht schlichtweg das Richtige, aus der Kreditvergabe für den Bau von Intensivtierhaltungsanlagen auszusteigen?

Auf Frage 1 hat Jürgen Fitschen geantwortet, dass ihm keine Zahlen vorliegen. Auf die anderen beiden Fragen hat er nicht geantwortet. Stattdessen hat er gesagt, dass sich an der Position der Deutschen Bank nichts geändert hat, was bedeutet, dass keine entsprechende Firmenpolitik verabschiedet wird.

Weiteres Vorgehen

Wir werden das Investor-Relations-Team der Deutschen Bank bitten, die Fragen 2 und 3 nachträglich zu beantworten und möglichst auch Zahlen zu Frage 1 vorzulegen. Sollten die Antworten enttäuschen (wovon wir ausgehen), werden wir unsere Aktien sofort verkaufen. Über die weiteren Schritte werden wir uns danach Gedanken machen.

Kundinnen und Kunden der Deutschen Bank, die z. B. ihre Konten kündigen möchten, empfehlen wir die Ethikbank und die GLS-Bank, die nach unserem Kenntnisstand die höchsten ethischen Standards haben.

Sie möchten nichts Wichtiges vepassen?
Sie erfahren, wie Sie sich für die Tiere einsetzen können, und erhalten Informationen über wichtige Tierschutzthemen.