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Zitate von Albert Schweitzer

Im umfangreichen Werk Albert Schweitzers finden sich auch heute noch viele anregende Gedanken und Aussprüche u. a. zur Ethik, zum Leben, zu Tieren und Tierschutz, aber auch zu Themen wie der Macht des Einzelnen und der Überzeugungsarbeit. Einige der lohnenswertesten haben wir im Folgenden zusammengestellt.

Inhalt

  1. Denken
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  2. Ehrfurcht vor dem Leben
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  3. Ethik
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  4. Fortschritt
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  5. Glück
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  6. Handeln und Hingebung
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  7. Macht und Wirkungskraft
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  8. Menschen
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  9. Mitfühlen und Miterleben
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  10. Tiere und Tierschutz
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  11. Überzeugungsarbeit
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  12. Vegetarismus
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Denken

»Verzicht auf Denken ist geistige Bankrotterklärung.«

»Nie dürfen wir abgestumpft werden. In der Wahrheit sind wir, wenn wir die Konflikte immer tiefer erleben. Das gute Gewissen ist eine Erfindung des Teufels.«

»Mit dem Herzen zu denken, ist die rechte Art für die Menschen.«

»Wenn mehr Denken unter den Menschen sein wird, wird auch mehr Liebe in der Welt sein.«

Ehrfurcht vor dem Leben

»Der denkend gewordene Mensch erlebt die Nötigung, allem Willen zum Leben die gleiche Ehrfurcht vor dem Leben entgegen zu bringen wie dem seinen. Er erlebt das andere Leben in dem seinen. Als gut gilt ihm, Leben erhalten, Leben fördern, entwickelbares Leben auf seinen höchsten Wert bringen. Als böse: Leben vernichten, Leben schädigen, entwickelbares Leben niederhalten. Dies ist das denknotwendige, universelle, absolute Grundprinzip des Ethischen.«

»Mit allem, was lebt, sind wir durch Wesensverwandtschaft und Schicksalsgemeinschaft verbunden.«

»Dem Menschen, der zur Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben gelangt ist, ist jedes Leben als solches heilig. Er hat Scheu davor, ein Insekt zu töten, eine Blume abzureißen. Den Wurm, der auf der Straße verschmachtet, errettet er, indem er ihn ins Gras legt.«

»Die Ehrfurcht vor dem Leben, zu der wir Menschen gelangen müssen, begreift alles in sich, was als Liebe, Hingebung, Mitleiden, Mitfreude, Mitstreben in Betracht kommen kann.«

»Ist der Mensch von der Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben berührt, so schädigt und vernichtet er Leben nur aus Notwendigkeit, der er nicht entrinnen kann, niemals aus Gedankenlosigkeit.«

»Wo ich irgendwelches Leben schädige, muss ich mir darüber klar sein, ob es notwendig ist. Über das Unvermeidliche darf ich in nichts hinausgehen, auch nicht in scheinbar Unbedeutendem.«

Ethik

»Ethik ist ins Grenzenlose erweiterte Verantwortung gegen alles, was lebt.«

»Ethisch ist der Mensch nur, wenn ihm das Leben als solches, das der Pflanze und des Tieres wie das des Menschen, heilig ist und er sich dem Leben, das in Not ist, helfend hingibt.«

»Bei der Ethik handelt es sich um ein schöpferisches Tun der vielen.«

»Der große Feind der Sittlichkeit ist die Abstumpfung.«

»Auf egoistischem Boden kann das Ethische nicht wachsen.«

»Mit drei Gegnern hat sich die Ethik auseinanderzusetzen: mit der Gedankenlosigkeit, mit der egoistischen Selbstbehauptung und mit der Gesellschaft.«

»Wahre Ethik fängt an, wo der Gebrauch der Worte aufhört.«

»Mit allem, was lebt, sind wir durch Wesensverwandtschaft und Schicksalsgemeinschaft verbunden.«

Fortschritt

»Fortschritt: wenn das Elend aufgesucht wird.«

»In der Hoffnung, den Mond zu erreichen, vergisst der Mensch, auf die Blumen zu schauen, die zu seinen Füßen blühen.«

Glück

»Leben erhalten ist das einzige Glück.«

»Das Miterleben des Glückes um uns herum mit dem Guten, das wir selbst schaffen können, ist das einzige Glück, welches uns das Leben erträglich macht.«

»Glücklich sind allein diejenigen, die sich von ihren Herzen bestimmen lassen.«

»Ich bin ein Mensch geworden, der für die anderen etwas gefährlich ist, weil ich den Gedanken unter ihnen vertrete, dass alles Glück, das wir erfahren, bedeutet, dass wir dafür etwas von unserem Leben dahingeben müssen.«

Handeln und Hingebung

»Indem ich mich in den Dienst des Lebendigen stelle, gelange ich zu einem sinnvollen, auf die Welt gerichteten Tun.«

»Man muss etwas, und sei es noch so wenig, für diejenigen tun, die Hilfe brauchen, etwas, was keinen Lohn bringt, sondern Freude, es tun zu dürfen.«

»Du darfst am Guten in der Welt mitarbeiten.«

»Eine letzte Folgerung ist aus dem Prinzip der Hingebung zu ziehen: es erlaubt uns nicht mehr die ausschließliche Beschäftigung mit den menschlichen Wesen, sondern verpflichtet uns zu dem gleichen Verhalten gegenüber allem Lebendigen, dessen Los unserm Einfluss unterliegt. Auch es ist unseresgleichen; denn gleich uns kennt es die Sehnsucht nach dem Glück, die Angst und das Leiden, und wie wir fürchtet es sich vor der Vernichtung.«

»Wer sich vornimmt, Gutes zu wirken, darf nicht erwarten, dass die Menschen ihm deswegen Steine aus dem Wege räumen, sondern muss auf das Schicksalhafte gefasst sein, dass sie ihm welche darauf rollen.«

»Wir alle müssen darauf vorbereitet sein, dass das Leben uns den Glauben an das Gute und Wahre und die Begeisterung dafür nehmen will. Aber wir brauchen sie ihm nicht preiszugeben.«

»Kümmere dich nicht um die hergebrachten Vorurteile, habe keine Angst, lächerlich zu sein, sondern handle. Was du tust, gehört zum Menschsein.«

»Wenn du nach Verantwortung und Gewissen handelst und nicht nach Gedankenlosigkeit, bist du im Recht.«

»Das Wenige, das du tun kannst, ist viel – wenn du nur irgendwo Schmerz und Weh und Angst von einem Wesen nimmst, sei es Mensch, sei es irgendeine Kreatur.«

Macht und Wirkungskraft des Einzelnen

»Und dann lassen sie sich [die Menschen] zu leicht mutlos machen durch die Überlegung, dass der Einzelne nichts tun kann, und kommen dann dahin, wo die meisten stehen, dass sie von all dem Elend nur nichts sehen und hören wollen; sie meinen, es besteht dann weniger, weil sie so leben, als wäre es für sie nicht da. Das ist falsch und feig. Hier vermag der Einzelne viel. Ich rede nicht davon, dass eigentlich jeder Mensch Mitglied im Tierschutzverein sein soll; denn was ist der Mindestbeitrag von einer Mark im Jahr, den dieser Verein erhebt und den die meisten unter uns trotz der schlechten Zeit erschwingen können, im Vergleich zu dem, was er an Belehrung und an Einfluss Gutes leistet! Über das, was der Einzelne ausrichten kann, täuscht man sich. Er vermag mehr, als man meint.«

»Das Wenige, das du tun kannst, ist viel – wenn du nur irgendwo Schmerz und Weh und Angst von einem Wesen nimmst, sei es Mensch, sei es irgendeine Kreatur.«

»Was ein Mensch an Gütigkeit in die Welt hinausgibt, arbeitet an den Herzen und an dem Denken der Menschen. Unser törichtes Versäumnis ist, dass wir mit er Gütigkeit nicht ernst zu machen wagen. Wir wollen die große Last wälzen, ohne uns des die Kraft verhundertfachenden Hebels zu bedienen.«

»Nur wenn die einzelnen als geistige Kräfte an sich und an der Gesellschaft arbeiten, ist die Möglichkeit gegeben, dass die durch die Tatsachen geschaffenen Probleme gelöst werden und ein in jeder Hinsicht wertvoller Totalfortschritt erfolgt.«

»Ich glaube, dass wir alle etwas in uns tragen, das sich entzündet, wenn wir andere sehen und kennen lernen, und dass wir alle ein Licht sind für die andern. Ich habe in meinem Leben die Erfahrung gemacht, dass durch irgendeine Kleinigkeit, die jemand tut, andere angetrieben und weitergeführt werden.«

Menschen

»Nur wenig von der vielen Grausamkeit, die von Menschen geübt wird, kommt wirklich auf Kosten grausamer Triebe. Das meiste davon fließt aus übernommener Gewohnheit und aus Gedankenlosigkeit. Die Grausamkeit hat also keine sehr festen, aber weit verzweigte Wurzeln. Darum macht es so viel Mühe, sie auszurotten. Aber die Zeit muss kommen, wo die von Gewöhnung und Gedankenlosigkeit geschützte Nichtmenschlichkeit der vom Denken verfochtenen Menschlichkeit erliegen wird. Arbeiten wir daran, dass sie kommt.«

»Die Menschen der Zukunft werden die sein, die ihre Herzen in ihren Gedanken sprechen lassen.«

»Gewöhnlich sind in den Menschen alle guten Gedanken als Brennstoffe vorhanden. Aber vieles von diesem Brennstoff entzündet sich erst oder erst recht, wenn eine Flamme oder ein Flämmchen von draußen, von einem anderen Menschen in ihn hineinschlägt.«

Mitfühlen und Miterleben

»In keiner Weise dürfen wir uns dazu bewegen lassen, die Stimme der Menschlichkeit in uns zum Schweigen bringen zu wollen. Das Mitfühlen mit allen Geschöpfen ist es, was den Menschen erst wirklich zum Menschen macht.«

»Mit der Abstumpfung gegen das Mitleiden verlierst du zugleich das Miterleben des Glücks der andern.«

»Mit dem Mitleiden ist zugleich die Fähigkeit des Mitfreuens gegeben.«

»Miterleben heißt, sich für alles, was sich in unserem Bereich abspielt, verantwortlich zu fühlen.«

»Das Mitfühlen mit allen Geschöpfen ist es, was den Menschen erst wirklich zum Menschen macht.«

Tiere und Tierschutz

»Wer in diesen Abgrund von Qual, welche die Menschen über die Tiere bringen, hineingeblickt hat, der sieht kein Licht mehr; es liegt wie ein Schatten über allem, und er kann sich nicht mehr unbefangen freuen.«

»Die Tiere sind unsere Brüder, die großen wie die kleinen. Erst in dieser Erkenntnis gelangen wir zum wahren Menschentum. Diese Bruderschaft zwischen Mensch und Kreatur hat der heilige Franziskus von Assisi (1182 bis 1226) erkannt. Aber die Menschen verstanden es nicht. Sie meinten, es sei Poesie. Es ist aber die Wahrheit. Die Religion und die Philosophie müssen es anerkennen. Vergebens haben sie sich dagegen gewehrt.«

»Was noch vielfach als unangebrachte Sentimentalität angesehen wurde, wird mehr und mehr ernst genommen. Tierschutzvereine treten ins Leben. Sie begnügen sich nicht damit, erzieherisch zu wirken, sondern verlangen und erreichen es, dass die Gesetzgebung sich der Geschöpfe annimmt und das mitleidlose Verfahren mit ihnen ahndet.«

»Die Tiere können nicht sprechen, dennoch denken sie viel mehr, als wir uns vorstellen.«

»Habt ihr noch nie im Sommer die Ochsen und Kühe, in den Wagen auf dem Bahnhof zusammengepfercht, schreien hören? Die Unbefangenen meinen, sie schreien aus Langeweile. Wer aber den Schrei der Tiere kennt, der weiß, dass sie vor Hunger und Durst schreien, und wer nachfragt, wie lang sie fahren, ohne ein Hälmchen und einen Tropfen Wasser zu bekommen, dem stehen die Haare zu Berg, und wenn der Zug schon lange durch Wiesen und Felder eilt, hört er immer noch den Schrei der verdurstenden Tiere.«

»Manchmal ist uns ein Tier ein Beispiel der Treue, zu der wir vielleicht nicht fähig gewesen wären.«

»Nie dürfen wir ein Lebewesen zum Vergnügen oder zum Zeitvertreib leiden lassen oder töten.«

»Es ist die heilige Pflicht der Eltern, ihre Kinder zur Barmherzigkeit gegen Tiere anzuhalten, damit ihr Herz nicht verrohe.«

»Auch dem unsympathischen und schädlichen Tier gegenüber müssen wir uns immer der Verantwortung in jedem einzelnen Falle bewusst bleiben, dass wir es nur, wenn eine Notwendigkeit vorliegt, töten dürfen und dann sinnen müssen, dies mit den wenigsten qualvollen Mitteln zu tun. Auch aus Angst und Widerwillen dürfen wir nicht grausam werden.«

Überzeugungsarbeit

»Ich bemerke an anderen und an mir, dass wir oft in falscher Weise für die misshandelte Kreatur eintreten; wir tun es im Zorn, mit hartem Aufbegehren oder Schelten und bringen die Menschen mit einem Schein des Rechts gegen uns auf wegen der Art, wie wir uns in die Dinge mischen, und haben es uns dann selber zuzuschreiben, wenn wir ein barsches »Das geht Sie nichts an« zu hören bekommen, wo ein ruhiges und freundliches Wort keinen solchen Trotz im anderen geweckt hätte.«

»Die beste Diplomatie ist die Sachlichkeit.«

»Sachlichkeit bewahrt vor Überspanntheit.«

»Auf Kritiken mit Leistungen antworten.«

»Neues zu schaffen hat mehr Wert, als zu protestieren.«

»Wir müssen nie kritisieren, sondern verbessern.«

»Meine Strategie besteht darin, nie auf einen Angriff einzugehen, welcher Art er auch sei.«

»Ich antworte nie auf eine Anrempelei. Alles, was man gegen mich redet und gegen mich schreibt, läuft an mir herunter wie Wasser an der Gans.«

»Fürchte dich, vor den Menschen großmütig erscheinen zu wollen; fürchte dich davor, dir selber noch so vorzukommen.«

»Nicht auf die Quantität, sondern auf die Qualität des Wirkens kommt es an.«

»Das bloße Aufstellen von Tugenden und Pflichten ist, wie wenn einer auf dem Klavier klimpert und meint, Musik zu machen.«

»Kein Sonnenstrahl geht verloren. Aber das Grün, das er weckt, braucht Zeit zum Sprießen, und dem Sämann ist nicht immer beschieden, die Ernte mitzuerleben.«

Vegetarismus

»Im Allgemeinen, glaube ich, werden die Menschen immer mehr dazu kommen, die Fleischnahrung einzuschränken oder sich ihrer ganz zu enthalten.«

»Meine Ansicht ist, dass wir, die wir für die Schonung der Tiere eintreten, ganz dem Fleischkonsum entsagen und auch gegen ihn reden. So mache ich es selber.«*

Quellen

Die auf dieser Seite präsentierten Zitate wurden teils unter anderen Schlagworten zusammengefasst als in den Quellwerken von R. Brüllmann und E. Weber.

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