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WWF-Fischratgeber 2012

Unser Fischratgeber: Weniger oder besser keinen Fisch

Der WWF hat seinen neuen Fischratgeber veröffentlicht. Dort erfährt man, welche Fischarten bereits wie stark dezimiert sind. Der Verbraucher soll seinen Konsum möglichst von den 85 % der überfischten bzw. von Überfischung bedrohten Bestände abwenden und zu den verbleibenden 15 % übergehen.

Man muss keine Meeresbiologin sein, um zu verstehen, dass ein Erfolg des Fischratgebers, nämlich eine Umlenkung des Fischhungers auf die letzten 15 %, einem Pyrrhussieg gleichkäme, denn die 15 % würden den Nachfragesprung nicht verkraften. Was fehlt, ist die Kommunikation des grundlegenden Problems, dass viel zu viele Fische gefangen bzw. in Aquakulturen »produziert« werden. Das erfüllt auch der seit unserer ersten Kritik hinzugekommene, halbherzige Rat, Fisch als »nichtalltägliche Delikatesse zu genießen« noch nicht einmal ansatzweise.

Unser Rat: Lieber weniger oder gar keinen Fisch essen

Die Organisation fair-fish hat berechnet, dass für einen wirklich nachhaltigen Fischkonsum die Obergrenze bei etwas mehr als einer Fischmahlzeit pro Monat liegt. Selbst wenn man Fischen gegenüber nur ein reines Ressourcendenken entwickeln kann, liegt es auf der Hand, dass die verantwortungsvollste individuelle Entscheidung daher lautet, gar keine Fische zu essen. Denn solange Fische von so vielen Menschen als allwöchentliche Delikatesse angesehen werden, braucht es dazu ein möglichst großes Gegengewicht. Wir befürchten, dass es noch lange dauern wird, bis die großen Umweltschutzorganisationen sich dazu aufraffen werden, dies zu kommunizieren.

Außerdem fehlt Aufklärung darüber, dass es viele pflanzliche Quellen für Omega-3-Fettsäuren gibt wie z. B. geschrotete Leinsamen, Leinöl, Walnüsse, Rapsöl – und natürlich die Omega-3-Quelle der Fische: Algen (Fische können kein eigenes Omega-3 produzieren).

Darüber hinaus muss ein Paradigmenwechsel stattfinden: Fische sind keine Ressource, die es optimal auszubeuten gilt. Es handelt sich um fühlende Lebewesen, die unseren Respekt verdient haben. Und seit wann zeigt man jemandem Respekt, indem man ihn tötet und isst?

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