Videovortrag zum Buch »Was Fische wissen«
Der Seminarraum in der Berliner Werkstatt der Kulturen platzte aus allen Nähten, als Jonathan Balcombe vom geheimen Leben der Fische berichtete. Über vier Jahre recherchierte der Verhaltensforscher intensiv über und unter Wasser. Sein Buch erschien 2016 im Englischen und wurde ein Bestseller – sogar der Dalai Lama empfiehlt die Lektüre. Seit März 2018 ist das Buch auch in deutscher Übersetzung erhältlich.
Balcombe lebt vegan und ist Leiter der Abteilung für Tierbewusstsein am Institute for Science and Policy der Humane Society, der weltweit größten Tierschutzorganisation. Als Experte wird er gern für Dokumentationen und Artikel befragt, denn er erzählt und schreibt verständlich, humorvoll und mitreißend. Seine Begeisterung für die atemberaubende Vielfalt und Schönheit der Fische ist einfach ansteckend. Fast zärtlich berichtet er über die Eigenheiten und Komplexität ihrer Biologie und ihres Verhalten.
Ähnlichkeiten mit uns
Wussten Sie zum Beispiel, dass Fische lebenslange Beziehungen pflegen, miteinander kommunizieren, Werkzeuge benutzen und gemeinsam jagen? Dass sie ein musikalisches Gehör haben und sogar Kunst schaffen können, um potenzielle Partnerinnen zu beeindrucken? Sie fallen auch auf die gleichen optischen Täuschungen wie wir herein und können an Stress sterben. Manche Rifffische lassen sich gern von ihrem Lieblingsmenschen streicheln und kommen dafür angeschwommen.
Über die Hälfte aller heute lebenden Wirbeltierarten gehört zu den Fischen. Der Mensch behandelt sie zumeist mit einer seltsamen Gleichgültigkeit. Mehr als eine Billion Fische töten wir jedes Jahr auf meist grausame Weise. Weil sie uns fremd sind und weil selbst die Wissenschaft lange dachte, dass sie nicht fühlen.
Balcombe bringt uns daher auf den neuesten Stand der Forschung und schafft Verständnis für diese faszinierenden Lebewesen. Sie sind intelligent, empfindungsfähig, sozial und sich ihrer Umwelt sehr bewusst – uns also durchaus ähnlich. Wir freuen uns, seinen Vortrag aus dem letzten Jahr nun veröffentlichen zu können. Er wird hoffentlich dazu beitragen, unser Bild von den Fischen nachhaltig zu ändern.
Vielen Dank an Unstumm Film fürs Filmen, Bearbeiten und Aufbereiten!
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