Große LEH-Ketten bald international käfigfrei
Die Haltung von Hühnern in engen Käfigen gehört zu den quälerischsten Formen der Massentierhaltung. Deshalb haben wir seit unserer Gründung einen Fokus auf dieses Thema gelegt. Mit Erfolg: Unser Gründer, Rechtsanwalt Wolfgang Schindler, konnte das Bundesverfassungsgericht überzeugen, dass Legebatterien nicht verfassungskonform sind.
Weil das berühmte »Legehennen-Urteil« des Gerichts aber nur die Eier-Produktion und nicht den Handel betroffen hat, gingen wir zusätzlich in Verhandlungen mit der Wirtschaft. Infolgedessen konnten wir bis heute über 100 Unternehmen vom Käfigei-Ausstieg überzeugen.
Käfigei-Ausstiege über die Grenzen Deutschlands hinaus
Als weiterer potenziell riesiger Hebel ist uns ins Auge gestochen, dass es international tätige Konzerne aus der Lebensmittelbranche mit Sitz in Deutschland gibt. Insbesondere die Supermarktketten und Discounter sind hier relevant, da sie schnell und erfolgreich international expandieren.
So gingen wir dieses Jahr mit dem Lebensmitteleinzelhandel ins Gespräch. Unser Ziel war es, zumindest eine Kette für den internationalen Ausstieg aus dem Handel mit Käfigeiern zu gewinnen. Dann ging alles schneller als erwartet:
- Im August teilte uns ALDI Nord mit, dass alle Landesgesellschaften den Handel mit Käfigeiern beenden werden.
- ALDI Süd folgte im September mit der Nachricht, dass alle Landesgesellschaften mitziehen.
- Im Oktober gab uns Lidl bekannt, dass weltweit Käfigeier ausgelistet werden.
- Kaufland folgte mit dieser Nachricht im November.
- Und jetzt hat uns die REWE Group informiert, dass in allen Auslandsgesellschaften der Handel mit Käfigeiern beendet wird.
Damit sind jetzt alle großen Supermarktketten mit Auslandsgeschäft komplett (EDEKA z. B. ist nicht im Ausland tätig). Als Zeitkorridor haben die Ketten sich »bis spätestens 2025« gesetzt. Je nach Kette, Land und Verfügbarkeit käfigfreier Eier soll das aber schneller umgesetzt werden.
Folgen im Ausland
In vielen osteuropäischen Ländern setzen die deutschen Einzelhändler echte Präzedenzfälle. Dort gibt es derzeit z. T. fast nur Käfighaltung, sodass die Eier-Industrie viel Geld in die Hand nehmen muss, um ihre Systeme umzustellen. Betroffen sind mehrere Millionen Hennen. Durch diese Schritte wird es für osteuropäische NGOs auch sehr viel leichter werden, gegen die Käfighaltung vorzugehen. Die Existenz von Alternativen erleichtert diese Arbeit sehr. Durch die höheren Kosten gewinnen auch pflanzliche Alternativen zu Eiern an Potenzial.
Weitere Formen der Massentierhaltung abschaffen
Im nächsten Jahr werden wir uns mit der Käfigfrei-Kampagne vor allem auf großen und/oder international tätige Unternehmen konzentrieren. Schritt für Schritt werden wir die Kampagne mit durchschlagenden Erfolgen abschließen können.
Wir wollen auch weitere Formen der Massentierhaltung abschaffen, doch das können wir nur gemeinsam mit Ihnen.