Forderung nach Ende der Lebendtierexporte
Das Bündnis für Tierschutzpolitik fordert von der Bundesregierung, auf einzelstaatliche Abkommen zu Lebendexporten von Schlachttieren gänzlich zu verzichten und die damit verbundenen Höllenfahrten zu stoppen. Dieses Ziel muss in der nationalen Nutztierstrategie verankert werden, wenn die Bundesregierung die Gesetze zum Schutz der Tiere ernst nimmt. Zum Bündnis für Tierschutzpolitik gehören die Tierschutzorganisationen Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, Bundesverband Tierschutz, Bund gegen Missbrauch der Tiere, PROVIEH und VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz.
Jährlich verlassen Millionen Tiere die Europäische Union, um eine leidvolle und lange Reise in Drittländer anzutreten. Häufige Ziele dabei sind die Türkei, Nordafrika und der Nahe Osten. Oft fehlt es dann an Nahrung, Wasser und notwendiger tierärztlicher Versorgung. Viele Tiere verenden qualvoll auf ihrer Reise über das Mittelmeer.
»Der Transport über weite Strecken ist mit erheblichem Leid für die Tiere verbunden. Insbesondere Schlachttiertransporte über Ländergrenzen hinweg sind heutzutage gänzlich unnötig«, sagt Marietheres Reinke, Tierärztin und Fachreferentin für Tierproduktion der Albert Schweitzer Stiftung. »Wir fordern daher Politik und Interessenverbände auf, ein klares Zeichen für ernstgemeinten Tierschutz zu setzen.«
Viel zu wenig Kontrollen
Deutschland verfügt über mindestens sechszehn einzelstaatliche Abkommen zu Lebendtierexporten in Drittländer. Immer wieder kommt es zu schweren Tierschutzvergehen beim Langstreckentransport von lebenden Tieren. Daran ändern auch bestehende Gesetze zum Schutz von Nutztieren beim Transport nichts. Deren Einhaltung prüfen die Kontrolleure innerhalb der EU nur stichprobenartig – außerhalb der EU gelten die Gesetze ohnehin nicht.
Das Bündnis für Tierschutzpolitik unterstützt weiterhin die wertvolle Aufklärungsarbeit von Animal Welfare Foundation (AWF), Animals’ Angels, Eyes on Animals und Animals International, die immer wieder grobe Missstände bei Lebendtiertransporten aufdecken.
Das ausführliche Positionspapier »Lebendtierexporte in Drittländer stoppen« des Bündnisses für Tierschutzpolitik können Sie hier als PDF herunterladen.
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