EU-Agrarreform: Forderungen von 1.000 Professoren und 74 % der Bundesbürger
Heute hat die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt im Bundeslandwirtschaftsministerium die Unterschriften von 1.000 Professoren überreicht. Die gemeinsame Forderung: Subventionszahlungen müssen an erhöhte Tierschutzstandards gekoppelt werden. Laut einer Emnid-Umfrage sehen das auch 74% der Bundesbürger so.
Heute haben Prof. Dr. Dr. Hans-Hinrich Sambraus, Mahi Klosterhalfen (beide Albert Schweitzer Stiftung) und Prof. Dr. Sievert Lorenzen (PROVIEH) 1.000 Unterschriften von Professorinnen und Professoren an Staatssekretär Dr. Robert Kloos überreicht. Die gemeinsame Forderung lautet: Betreiber von gesellschaftlich nicht akzeptierten Vollspaltenboden-, Anbinde- und Käfighaltungen dürfen nicht mit Steuergeldern subventioniert werden – auch nicht indirekt. Agrarsubventionen müssen vielmehr an erhöhte Tierschutzstandards gekoppelt werden. Laut einer Emnid-Umfrage von diesem Jahr sehen das 74% der Bundesbürger auch so.
Nach Auffassung der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt setzt das BMELV dies in den Verhandlungen um die neue Ausrichtung der Agrarpolitik nur ungenügend um. »Wir fordern Bundesministerin Ilse Aigner auf, dieses deutliche Votum von führenden Wissenschaftlern und der Bevölkerung mit nach Brüssel zu tragen«, fasst Mahi Klosterhalfen, Geschäftsführender Vorstand der Albert Schweitzer Stiftung zusammen.
Prof. Sambraus dazu: »Der Tierschutz spielt in der Agrarpolitik kaum eine Rolle. Die verhaltensgerechte Unterbringung der Tiere in allen Bereichen ist eine zentrale Forderung, der sich die Politik weitestgehend entzieht.« Prof. Lorenzen ergänzt: »Beim Verbraucher und in der Wirtschaft kommt das Thema Tierschutz zunehmend an. Die Politik hängt dieser Entwicklung noch zu sehr hinterher.«