Hunde und Katzen gegessen
In der Schweiz werden vereinzelt Hunde und Katzen gegessen. Diese Meldung führte in den letzten Tagen zu einem kleinen Aufschrei in den Medien – sowohl hierzulande als auch international.
Hintergrund ist, dass die »Produktion« von Hundefleisch und Katzenfleisch, im Gegensatz zu den meisten anderen westlichen Ländern, in der Schweiz nicht verboten ist, solange nur der Eigenbedarf gedeckt wird. Von diesem Recht machen einige schweizerische Bauern offenbar Gebrauch.
Die Landwirte verteidigen sich mit einem Argument, dem man – zumindest aus Sicht des gängigen Systems – wenig entgegen halten kann: »Dann dürfte man auch keine Schweine essen«. Ein anderer Landwirt findet noch heftigere Worte und verweist auf die Heuchelei einer Gesellschaft, »die sonst nicht genug Fleisch kriegen kann.« Entsprechend hilflos wirkt ein Argument aus dem traditionellen Schweizer Tierschutz: Es gebe genügend Fleisch im Angebot, da müssten nicht auch noch Katzen und Hunde herhalten.
Der Deutsche Bauernverband, der für das Essen von Schweinen und gegen das Essen von Hunden ist, hat die Lage einmal (nicht minder hilflos) sinngemäß so zusammengefasst: Schweine sind Nutztiere und keine Haustiere. Deshalb darf man sie essen.
Noch leben wir in einer Gesellschaft, die solche Worte relativ unreflektiert und ohne zu zögern unterschreiben würde. Doch wie kommt es eigentlich, dass die meisten von uns das Essen der Angehörigen einiger weniger Tierarten für völlig normal halten, während bei anderen Tierarten allein schon der Gedanke daran zu Empörung oder Ekel führt?
Alles eine Frage der Tradition
Zunächst einmal: Die Kategorisierung in essbare und nichtessbare Tiere basiert zu einem großen Teil auf oft überkommenen kulturellen Traditionen, die heutzutage meist nur noch reflektionslos übernommen werden und eine gewisse Willkür nicht verbergen können: In den einen Kulturkreisen gelten Kühe als lecker, in anderen als mehr oder weniger heilig, bei Hunden ist es manchmal anders herum. Schweine sind bei uns traditionell die »Fleischquelle« schlechthin, doch Menschen aus anderen Ländern und Kulturen empfinden das wahrscheinlich ebenso abstoßend wie wir das Essen von Katzen oder Insekten. Nur Hühner und Fische scheinen fast nirgendwo das Glück zu haben, in die Kategorie »nicht essbar« eingeordnet zu werden.
Die Lösung liegt auf der Hand
Wenn wir erkennen, dass die Einteilung der Tiere in »essbar« und »nicht essbar« einzig und allein auf Traditionen beruht, sollten wir nachdenken, denn wir müssen unsere Traditionen regelmäßig hinterfragen, wenn wir uns als Gesellschaft weiter entwickeln wollen. Wenn es keine objektiven Kriterien dafür gibt, Schweine, Rinder und Hühner schlechter zu behandeln als Hunde und Katzen, dann sollten wir damit aufhören. Lassen Sie uns auf Gesellschaften hinwirken, die Ehrfurcht vor allem Leben empfinden! Gesellschaften, die erkennen, dass sich der größte Teil der Konsequenzen aus dieser Ehrfurcht in unseren Kulturkreisen relativ einfach umsetzen lässt, denn bei uns besteht absolut keine Notwendigkeit mehr dafür, Tiere als Nahrungsmittellieferanten zu betrachten.
Gehören auch Sie zu den vielen Menschen, die erkannt haben, dass Traditionen nicht ausreichen, um das Ausbeuten und Schlachten von Tieren zu rechtfertigen? Möchten Sie daraus Konsequenzen ziehen, aber Ihr Leben nicht auf den Kopf stellen? Dann finden Sie auf unserer Webseite Vegan Taste Week alle Informationen, die Sie für den Umstieg zu einer ethischeren Ernährungsweise brauchen und werden zudem eine Woche lang per E-Mail von uns mit Einkaufstipps, Rezepten und Hintergrundinfos begleitet.