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Unsere Antwort auf Lidls Ausreden

Lidl macht seit geraumer Zeit negative Schlagzeilen, weil immer wieder neue Details über die grausamen Zustände in den Hühnermastställen der Lidl-Lieferanten ans Licht kommen. Hinzu kommt, dass Lidl-Hühnerfleisch in einer Untersuchung überwiegend mit antibiotikaresistenten Keimen belastet war.

Mehrere hunderttausend Bürger:innen, zahlreiche Prominente und Tierschutzorganisationen wie wir haben Lidl mehrfach aufgefordert, Verantwortung zu übernehmen und für mehr Tierschutz zu sorgen. Doch Lidl weigert sich, bricht Gespräche ab oder hält sich nicht an Absprachen.

In offiziellen Stellungnahmen rechtfertigt sich Lidl mit vagen Versprechen, Ablenkmanövern und Halbwahrheiten. Hier finden Sie die Richtigstellungen.

Zur Tierquälerei in den Ställen der Lidl-Lieferanten

»Lidl spricht sich in aller Deutlichkeit gegen Tierquälerei aus.«

Aussprechen reicht nicht. Handeln ist gefragt.

»Wir nehmen jegliche Vorwürfe sehr ernst. Um diesen nachzugehen, stehen wir mit dem Lieferanten, der neben uns auch viele weitere Marktteilnehmer in Deutschland beliefert, in Kontakt. Wir haben umgehend um eine Stellungnahme gebeten und eine unabhängige Prüfung durch externe Sachverständige veranlasst.«

Hier möchte Lidl den Eindruck erwecken, dass es sich bei den Aufnahmen um einen Einzelfall handelt. Leider ist das aber nicht so und in Wirklichkeit geht es um die Systemfrage: Wollen wir an Qualzucht und Qualhaltung festhalten oder ist es nicht an der Zeit, die Mindeststandards anzuheben, um Tierleid besser zu vermeiden?

Es ist richtig, dass der Lieferant, zu dem der gezeigte Stall gehört, auch andere Marktteilnehmer beliefert. Doch von denen haben im Gegensatz zu Lidl schon mehrere beschlossen, ihre Standards über die nächsten Jahre mindestens auf das Niveau der Masthuhn-Initiative anzuheben. Um das wirklich flächendeckend Realität werden zu lassen, benötigen diese Vorreiter aber noch Lidls Verstärkung.

»Lidl setzt sich seit Jahren für die Weiterentwicklung von Tierwohlstandards ein und wird dies auch weiterhin tun. Nachdem Lidl in Deutschland im Jahr 2018 den Haltungskompass etabliert und damit die Grundlage für die einfache Kennzeichnung von Haltungssystemen bei tierischen Erzeugnissen gelegt hatte, können Kunden transparent erkennen, aus welcher Haltung ein tierisches Produkt stammt. [...] Unser gesamtes Frischgeflügelsortiment ist mindestens auf Haltungsform 2 umgestellt und entspricht damit mindestens den Kriterien der Initiative Tierwohl.«

Die Art der Haltung zu kennzeichnen hilft erst einmal wenig dabei, die Haltung der Hühner zu verbessern. Hier schiebt Lidl wieder einmal den Verbraucher:innen die Verantwortung zu. Diese sollen dann beim Wocheneinkauf entscheiden, ob sie furchtbare, schlechte oder mittelprächtige Hühnerhaltung mit ihrem Kauf unterstützen möchten.

Haltungsform 2 bzw. die »Initiative Tierwohl« sind außerdem nicht halb so gut, wie Lidl gerne suggerieren möchte: Den Kund:innen wird über Begriffe wie »Stallhaltung Plus« und über ein Häkchen hinter dem Wort »Tierwohl« vermittelt, dass das Tierschutzthema abgehakt sei. In Wirklichkeit erhalten die Tiere nur 10 % mehr Platz und alle 150 m² einen Beschäftigungsgegenstand. Das entscheidende Thema Qualzucht spielt dabei in der Praxis keine Rolle. Nennenswert mehr Tierschutz gibt es erst in den Haltungsformen 3 und 4. Die Kriterien der Europäischen Masthuhn-Initiative lassen sich ungefähr bei Haltungsform 3 einordnen.

Bislang tut Lidl also fast nichts gegen Qualzucht und wenig gegen Qualhaltung. Ab 2026 will Lidl bei Frischware 50 % »Premiumfleisch« aus den Haltungsform-Stufen 3 und 4 verkaufen. Bei der anderen Hälfte lässt es sich Lidl offen, ob diese weiterhin aus besonders tierquälerischer Massentierhaltung kommen wird: »Wir sind zuversichtlich, dass der Anteil der Haltungsformstufen 3 und 4 bis 2030 für alle Tierarten auf 100 Prozent ausgebaut werden kann, wenn eine ausreichende Warenverfügbarkeit gewährleistet ist.« Das ist sehr unverbindlich und im Grunde irreführend, denn ohne Branchenführer wie Lidl werden die Produzenten nicht umsteigen. Die Verantwortung liegt also genau andersrum. Davon abgesehen muss es nicht nur um Frischgeflügel, sondern auch um Tiefkühl- und verarbeitete Produkte gehen.

Zu Lidls Weigerung, der Masthuhn-Initiative beizutreten

»Wir unterstützen nach wie vor das Ziel der Initiative, das Tierwohl in der Geflügelhaltung zu verbessern.«

Überzeugender wäre es, zu handeln: also die Kriterien der Initiative umzusetzen und so den Tierschutz in der Hühnermast tatsächlich zu stärken. Die Umsetzung der Europäischen Masthuhn-Initiative reduziert 67 % der schlimmsten Schmerzen bei »Masthühnern«.

»Wir haben intensive und konstruktive Gespräche mit der Open Wing Alliance geführt, zu der auch die Albert-Schweitzer-Stiftung gehört. [...] Bei all unseren Bemühungen für Verbesserungen möchten wir jedoch unsere Versprechen einhalten und setzen uns aus grundsätzlicher Überzeugung daher nur Ziele, die realistisch erreichbar sind. Um die Forderungen des European Chicken Commitment [= Europäische Masthuhn-Initiative] bereits bis 2026 vollständig erfüllen zu können, benötigt es ein breites Bündnis der wichtigsten Marktteilnehmer.«

Wir versuchen seit 2019, Lidl zu mehr Tierschutz in der Hühnermast zu bewegen. Lidl war erst ernsthaft zu Gesprächen bereit, nachdem die Zustände bei den Lidl-Lieferanten öffentlich wurden. Doch statt konstruktiver Zusammenarbeit hat Lidl mehrmals Gespräche abgebrochen, kurzfristig abgesagt oder Abmachungen nicht eingehalten. Währenddessen zeigt sich die Open Wing Alliance offen für flexible Lösungen und hat den Zeitrahmen auf 2030 erweitert. Jetzt sollte es wirklich keine Ausreden mehr geben.

Dass es ein breites Bündnis wichtiger Marktteilnehmer braucht, finden wir auch. Genau deshalb ist es so wichtig, dass auch Lidl als einer der Marktführer mitmacht. Bereits mehr als 600 Unternehmen haben sich dazu verpflichtet, ihre Tierschutzstandards mindestens auf das Niveau der Europäischen Masthuhn-Initiative anzuheben. Aus dem Lebensmitteleinzelhandel haben sich Aldi, Globus, Tegut, Bünting und Norma bereits den Kriterien der Masthuhn-Initiative verpflichtet und damit gezeigt, wie ernst es ihnen mit dem Tierschutz ist. Rewe möchte diesen Weg ebenfalls gehen – aber nur, wenn sich noch andere Händler anschließen. Wenn jetzt aber alle sagen: »Wir machen mit, wenn die anderen auch mitmachen«, passiert nichts. Lidls direkter Konkurrent Aldi hat mutig den ersten Schritt gemacht und wird nun von den anderen hängen gelassen. Lidl steht gerade die Chance offen, gemeinsam mit Aldi und anderen Unternehmen das System zu verändern. Stattdessen spielt Lidl den Bremsklotz und verliert dadurch unnötig Zeit.

Besonders traurig: Lidls Filialen in Frankreich und den Niederlanden machen bereits bei der Europäischen Masthuhn-Initiative mit, es geht also offenbar doch.

»In Gesprächen mit Vertretern des European Chicken Commitment wurde deutlich, dass sich die global einheitlichen Kriterien der Initiative oft nicht ausreichend mit den unterschiedlichen strukturellen Rahmenbedingungen in Deutschland vereinbaren lassen. Die Weiterentwicklung des Tierwohls muss im nationalen Kontext erfolgen und nationale Gegebenheiten, wie zum Beispiel baurechtliche Vorgaben und daraus resultierende Zeitachsen zum Um- und Neubau von Ställen oder gegebenenfalls staatliche Förderprogramme für Stallbauten sowie existierende Tierwohl-Initiativen und Kennzeichnungssysteme, berücksichtigen. Ein Beispiel solcher nationalen Besonderheiten ist die bestehende Klassifizierung und Kennzeichnung der Haltungsformen bei Lidl in Deutschland. Aufgrund dieser etablierten Kriterien und Mindestanforderungen würden die Erzeugnisse nach den Vorgaben des ECC weiterhin unter Haltungsform 2 vermarktet werden.«

Auf das Haltungsform-Label sind wir bereits oben eingegangen. Wir sehen keinen Grund, warum in anderen Ländern die Qualzucht abgeschafft werden soll und in Deutschland nicht. Man könnte allerdings argumentieren, dass die Tierschutzstandards in Deutschland höher sein müssen als in Süd- und Osteuropa. Deshalb begrüßen wir auch jede Lösung, die über die Mindestkriterien der Europäischen Masthuhn-Initiative hinausgeht.

Was den Umbau von Ställen angeht: Die Masthuhn-Initiative wurde absichtlich so gestaltet, dass keine Stallumbauten nötig sind. Zwar kann man in den bestehenden Ställen weniger Hühnerfleisch produzieren, wenn die Qualzucht abgeschafft und den Hühnern mehr Platz gegeben wird, aber neue Ställe braucht es nicht, wenn der Fleischkonsum parallel gesenkt wird. Das Motto lautet Qualität statt Quantität. Den Fleischkonsum zu senken ist dabei nicht nur ein Ziel der Bundesregierung , sondern auch die Empfehlung vieler Expert:innen ganz verschiedener Disziplinen.

»Aus diesen Gründen unterzeichnen wir die Forderungen des European Chicken Commitment zum aktuellen Zeitpunkt nicht, sondern [...] halten an unserem bereits bestehenden Engagement in Deutschland fest [...]«

Übersetzt: Wir haben keine Lust, wirklich etwas zu verändern.

»Überall dort, wo unser Handeln Auswirkungen auf Menschen, Tiere und Umwelt hat, nutzen wir unseren Einfluss für positive Veränderungen.«

Offensichtlich nicht.

Zu antibiotikaresistenten Keimen auf Lidl-Fleisch

»Alle Artikel unterliegen umfangreichen Qualitätskontrollen entlang der gesamten Lieferkette. Mit unseren eigens definierten Lidl-internen Grenzwerten sind wir dabei meist noch strenger als die gesetzlichen Vorgaben. Unsere Lieferanten sind nach dem anerkannten International Featured Standard (IFS) oder dem British Retail Consortium (BRC) zertifiziert. Zusätzlich finden von Lidl beauftragte unangekündigte Audits statt, die von unabhängigen und akkreditierten Instituten in den Produktionsstätten durchgeführt werden.«

Entweder haben die Qualitätskontrollen und Audits versagt, oder Lidls Grenzwerte sind doch nicht so streng wie behauptet. Wir kennen das bereits zur Genüge aus dem Tierschutz, dass es angeblich strenge Regeln und Kontrollen gibt, die Realität aber trotzdem zum Gruseln ist. Die gesetzlichen Mindestvorgaben reichen oft nicht aus, um schlimme Tierquälerei zu verhindern. Sie nur knapp zu überbieten, auch nicht.

Das Labor hat trotz der angeblichen Sorgfalt auf 25 % der Proben Enterokokken, auf 18 % der Proben Campylobacter und auf einer Probe Salmonellen gefunden. Dazu sind 71 % der Proben mit antibiotikaresistenten Bakterien belastet, meist E. Coli.

In einer internen Nachricht an die Lidl-Mitarbeiter:innen klingt es dann auch gar nicht mehr so selbstsicher: »Die Untersuchungsergebnisse der Albert-Schweitzer-Stiftung sind für uns nicht nachvollziehbar. Unsere eigenen Kontrollen und auch die Untersuchungsergebnisse der Stiftung Warentest bestätigen uns ein deutlich besseres Abschneiden als der Branchendurchschnitt.«

Dazu: Die Stiftung Warentest hatte 2021 17 Packungen »Hähnchenschenkel« und »-keulen« getestet, davon genau ein (1) Produkt von Lidl – eine erstaunlich kleine Stichprobe und weniger aussagekräftig als die 51 Proben, die das Labor für die aktuelle Untersuchung genommen hat. Im Fach »Tierwohl« bekam Lidl im selben Test übrigens nur die Schulnote 4.

»Auch Branchenverbände bezeichnen die Veröffentlichung der Albert Schweitzer Stiftung als weder objektiv noch seriös.«

Das von uns beauftragte Labor ist eine große, unabhängige, wissenschaftliche Einrichtung. Es möchte zwar nicht öffentlich genannt werden. Die Redaktion von RTL hatte jedoch Einblick in die Original-Untersuchungsberichte und Kontakt zum Labor. Auch sie hat keinen Zweifel an der Wissenschaftlichkeit des Labors und der Glaubwürdigkeit der Ergebnisse.

Dass die Branchenverbände der Geflügelindustrie die Probleme abstreiten, verwundert uns nicht. Von Lidl erwarten wir allerdings, dass sie die Sicherheit ihrer Kund:innen ernst nehmen, statt unliebsame Ergebnisse herunterzuspielen.

»Wir [...] verpflichten unsere Lieferanten zu einem restriktiven Einsatz von Antibiotika nach Rücksprache mit einem Veterinärmediziner.«

Uns ist nicht bekannt, dass Lidl seinen Lieferanten zum Beispiel die besonders kritische Metaphylaxe verbietet (die Behandlung aller Tiere mit Antibiotika, wenn nur eines oder wenige erkrankt sind). Uns ist auch keine Untersuchung bekannt, nach der für Lidl-Fleisch weniger Antibiotika eingesetzt werden.

»Geflügelfleisch ist dabei grundsätzlich vergleichsweise anfällig für Keimbelastung, weswegen Geflügel niemals roh verzehrt werden sollte. Daher sollten im Umgang und bei der Zubereitung von Geflügelfleisch immer grundsätzliche Hygieneregeln eingehalten werden, auf die wir auf allen unseren Geflügelfleischverpackungen ausdrücklich hinweisen.«

Es stimmt, dass normales Erhitzen die Keime tötet. Beim Umgang mit dem rohen Fleisch (Auspacken, Schneiden etc.) müsste man jedoch extrem auf Hygiene achten, um sich sicher zu schützen. Dr. Imke Lührs, Fachärztin für Innere Medizin, ehemalige Sachverständige im Bundestag und Vorstandsmitglied bei Ärzte gegen Massentierhaltung, beschreibt es so: »Ich vergleiche die erforderliche Küchenhygiene gerne mit der Arbeit im OP. Da ist Konzentration und absolute Sorgfalt erforderlich, die im Alltag nach meiner Meinung nicht eingehalten werden kann.«

Hinweise auf Verpackungen sind da nicht ausreichend. Das zeigt auch eine Befragung, die RTL unter Passant:innen durchgeführt hat: Viele Menschen waschen Hühnerfleisch vor der Zubereitung mit Wasser. Das sorgt jedoch dafür, dass die Keime in der Küche mit Wasserspritzern noch weiter verbreitet werden. Vielleicht sollte Lidl das Hühnerfleisch besser mit einem großen Gefahrensymbol kennzeichnen.

Davon abgesehen können Keime aus dem Stall auch auf anderen Wegen in die Umwelt und zum Menschen gelangen, zum Beispiel über Abluft und Gülle. Expert:innen finden immer wieder Krankheitserreger in Gewässern und im Boden, insbesondere in Gegenden mit viel Massentierhaltung. Es ist also im Interesse aller, das Problem wortwörtlich im Keim zu ersticken und nicht in die Verantwortung der Verbraucher:innen zu legen, sich an dem verseuchten Fleisch nicht anzustecken.

»Die von der Albert Schweitzer Stiftung festgestellten Keime sind dabei nicht auf die Haltungsform zurückzuführen, sondern stellen vielmehr eine generelle Herausforderung der gesamten Branche im Zusammenhang mit Geflügelfleisch dar. Auch hier arbeiten wir gemeinsam mit der Branche an Lösungen und Verbesserungen.«

Die Keime sind also doch ein echtes Problem (oder eine »Herausforderung«). Krankheitserreger werden zunehmend resistent gegen Antibiotika, Expert:innen sprechen bereits von der »stillen Pandemie«. Die Massentierhaltung im Allgemeinen ist eine der Ursachen für zunehmende Antibiotikaresistenzen. Speziell Lidl hat jedoch eine große Marktmacht und muss Mitverantwortung übernehmen.

Meint Lidl, dass andere Supermärkte auch nicht besser sind? Das stimmt nicht: Aldi, Norma, Tegut und mehr als 600 andere Unternehmen haben sich bereits der Europäischen Masthuhn-Initiative angeschlossen. Lidl arbeitet in diesem Fall jedoch eben nicht mit den anderen zusammen. Im Gegenteil: Indem Lidl weiter billiges Qualfleisch verkauft, verschafft sich das Unternehmen marktwirtschaftliche Vorteile gegenüber denen, die ihre Tierschutzstandards anheben.

Zum Faktor Tierhaltung: Die Hühner für das untersuchte Fleisch stammen aus einer Haltungsform mit hohen Besatzdichten und gehören Zuchtlinien an, die so schnell wie möglich so groß wie möglich werden sollen. Beides führt dazu, dass die Tiere anfälliger für Krankheiten sind und daher mehr Antibiotika eingesetzt werden:

  • Schnelles Wachstum erhöht beispielsweise das Risiko einer nekrotischen Enteritis (Quelle), einer Krankheit, die durch die Verabreichung von Antibiotika über das Trinkwasser behandelt wird (Quelle).
  • Mehrere Berichte belegen einen geringeren Antibiotikaeinsatz bei langsamer wachsenden Rassen, während bei schneller wachsenden Rassen drei- bis fünfmal mehr Antibiotika benötigt werden (Quelle 1, Quelle 2).
  • Vögel in höheren Besatzdichten produzieren eine schlechtere Einstreuqualität. Übermäßige Feuchtigkeit in der Einstreu erhöht nicht nur die Häufigkeit von Sprunggelenks- und Hautverbrennungen, sondern fördert auch das Wachstum pathogener Bakterien (Quelle 1, Quelle 2).
  • Campylobacter, einer der getesteten Erreger, ist bei gestressten Vögeln deutlich virulenter und invasiver (Quelle). Das Stressniveau bei schneller wachsenden Rassen in höheren Besatzdichten ist deutlich erhöht (Quelle 1, Quelle 2).

Die Art der Haltung beeinflusst also sehr wohl das Risiko, dass sich Krankheitserreger verbreiten und Antibiotikaresistenzen bilden. Grundsätzlich gilt: Je besser es den Tieren geht, desto geringer das Risiko. Die Europäische Masthuhn-Initiative steigert das Wohlergehen und die Gesundheit der Tiere mehr, als das zum Beispiel die »Initiative Tierwohl« kann (mehr dazu im nächsten Abschnitt).

»Zudem haben wir als einer der ersten Händler in Deutschland bereits vollständig auf rein deutsche Rohware im Frischgeflügel umgestellt, während die Mitbewerber teilweise noch Ware aus dem Ausland einführen.«

Regionalität hat nichts mit Qualität zu tun, das wird gerne verwechselt. Die für die Untersuchung gesammelten Fleischproben stammen zwar von Produzenten aus Deutschland. Sie waren trotzdem mit Krankheitserregern belastet.

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