Tierwohlkennzeichen: Keine Kompromisse
Tierschutz- und Umweltverbände haben ein gemeinsames Positionspapier zum staatlichen Tierwohlkennzeichen verabschiedet. Die Organisationen fordern darin eine verpflichtende Haltungskennzeichnung bis Ende der Legislatur sowie starke Einstiegskriterien für das staatliche Tierwohlkennzeichen.
Deutschlands führende Tierschutz- und Umweltorganisationen fordern die Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner auf, bis zum Ende der Legislaturperiode die Überführung des freiwilligen Tierwohlkennzeichens in eine verpflichtende Haltungskennzeichnung gesetzlich zu verankern.
Für das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft geplante staatliche Tierwohlkennzeichen verlangen die Verbände bereits für die Einstiegsstufe starke Kriterien; diese müssen sich deutlich vom gesetzlichen Standard abheben und das Tierschutzgesetz einhalten. Insbesondere müsse daher das bereits bestehende Verbot des Ringelschwanzkürzens bei Schweinen ausnahmslos umgesetzt werden. Zudem dürfe das Fixieren der Sauen im Kastenstand in der Einstiegsstufe des staatlichen Tierwohlkennzeichens keinesfalls erlaubt sein.
Verbraucher wollen die Kennzeichnung
»Eine Haltungskennzeichnung halten wir für einen wirkungsvollen Beitrag, um die schlechtesten Verfahren vom Markt zu verdrängen«, sagt Konstantinos Tsilimekis, Leiter des Wissenschaftsressorts der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt. »Der Erfolg der Eierkennzeichnung hat gezeigt, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher über die von ihnen akzeptierten Haltungsverfahren entscheiden wollen.«
Die Organisationen haben in dem gemeinsamen Papier Mindestkriterien für die Einstiegsstufe Schwein des staatlichen Tierwohlkennzeichens entwickelt. Unterzeichner des Positionspapiers sind die Organisationen: Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, BUND – Friends of the Earth Germany, Bund gegen Missbrauch der Tiere, Bundesverband Tierschutz, Deutscher Naturschutzring, Germanwatch, Greenpeace, PROVIEH und VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz.
Das »Positionspapier staatliches Tierwohlkennzeichen« finden Sie hier.