Jérôme Eckmeier im Interview
Früher hat Jérôme Eckmeier in renommierten europäischen Restaurants für Prinz Charles und Helmut Kohl gekocht. Heute ist der gelernte Koch, Küchenmeister, Lebensmitteltechniker und Sozialarbeiter einer der bekanntesten deutschen Vegan-Köche und, wie er sagt, rundum glücklich. Kochen verkörpert für ihn Leidenschaft, bewusstes Leben und gemeinsames Erleben. Privat kocht er am liebsten für seine Frau und seine fünf Kinder im Alter zwischen 6 Monaten und 10 Jahren. Da wir einige Projekte mit ihm gemeinsam durchführen, haben wir den sympathischen Ostfriesen interviewt.
Du lebst und kochst seit 2009 vegan. Gab es dafür einen Auslöser?
Ich ernähre mich seit meiner Kindheit vegetarisch, aber habe mir lange keine weitergehenden Gedanken gemacht. Das änderte sich, als mir im Studium Kommilitonen Infobroschüren über vegane Ernährung mitbrachten. Kurz darauf begleitete ich sie in eine offenstehende Hühnermastanlage, um die dortigen Zustände zu dokumentieren. Maschinen, wie z. B. zum Schnabelkürzen kannte ich schon vorher aus meiner Berufspraxis als Lebensmitteltechniker. Doch erst als ich in dieser Anlage das Leiden der Tiere erlebte, hat es bei mir Klick gemacht. Seit dieser Nacht lebe und koche ich vegan.
Was machst du beruflich gerade?
Mein zweites Kochbuch erscheint in Kürze, ich unterstütze im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts GV-nachhaltig Mensaköche dabei, auf eine pflanzenbetontere Küche umzustellen, gebe Kochkurse und arbeite bei Tofutown. Nebenbei poste ich natürlich weiterhin leckere Rezepte auf meinem Blog und brutzle für meine Internet-Kochshow.
Einige Aktionen führst du in Kooperation mit der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt durch.
Ja, gemeinsam mit euch und anderen darf ich richtig gute Aktionen auf die Beine stellen. In Leer, der 20. Stadt, die sich deutschlandweit am Veggietag beteiligt, habe ich z. B. für 50 Zuschauer eine zweieinhalbstündige Open-Air-Kochshow vorgeführt. Für einen offiziellen Empfang in Hahneburg habe ich ein großes veganes Buffet vorbereitet. Besonders viel Freude hat es mir bereitet, mit den Kindern des Kindergartens Regenbogenland und mit Kindern des Kinderschutzbunds Leer zu kochen. Der Kinderschutzbund hat seitdem einen festen Veggietag eingeführt. Im Kindergarten haben wir den Kochkurs mit einem Vortrag für 60 bis 70 Mütter und Väter kombiniert. Einige von ihnen haben mir später erzählt, dass sie danach ihre Ernährung umgestellt haben. Ich freue mich auf weitere Kooperationen mit euch.
Du musst dir ab und an mal einen Scherz über dein Gewicht anhören.
Das nehme ich mit Humor. Ich esse eben genauso gerne, wie ich koche. Meine Blutwerte sind super. Ich bin täglich mit unseren beiden Hunden draußen, trainiere viermal die Woche Karate und Kickboxen und bin richtig fit.
Deine Frau ist auch ausgebildete Köchin. Wer kocht bei euch Zuhause?
Kochen ist für mich eine echte Berufung, es macht mir immer noch richtig Spaß, daher koche meistens ich. Dabei kommen meine Sammlungen von Ölen, Kräutern und rund 600 Kochbüchern zum Einsatz.
Verrätst du uns ein Rezept für eine besonders leckere Sommererfrischung?
Unser Familienfavorit ist gerade selbstgemachtes Erdbeereis:
Menge
4 Personen
Zeit
ca. 5 Minuten
Zutaten
400 g gefrorene Erdbeeren
2 EL Agavendicksaft
100 ml Hafersahne
Mark einer halben frischen Vanilleschote
1 Spritzer frische Zitrone
Zubereitung
Alle Zutaten in einen leistungsstarken Mixer geben und zu einer gleichmäßigen Masse vermengen. Fertig!
Tipp: Solltet ihr keinen leistungsstarken Mixer haben, die Früchte einfach vorher antauen lassen.
Jérôme Eckmeier, vielen Dank für das Interview!