Andenken an Luna
Luna war ein »Masthuhn«. Ohne unser Eingreifen wäre sie vor ziemlich genau einem Jahr geschlachtet und gegessen worden. Doch unsere Weihnachts-Rettungsaktion 2012 änderte für Luna alles. Mitarbeiter der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt befreiten Luna aus einer Tierfabrik, ließen sie tierärztlich versorgen und brachten sie zum Hof Butenland.
In ihrem neuen Zuhause hatte Luna alles, was einem »Masthuhn« verwehrt bleibt: Sonne, Platz, frische Luft, eine überschaubare Anzahl von Artgenoss:innen, abwechslungsreiches und artgerechtes Futter und nicht zuletzt eine individuelle und liebevolle Umsorgung.
Am 5. November 2013 ist Luna an den Folgen ihrer Überzüchtung gestorben. Die Agrarindustrie hat die Genetik der »Masthühner« so verändert, dass sie rasend schnell an Gewicht zunehmen. Das führt oft schon in der ca. einmonatigen Mast zu erheblichen Problemen: einige Hühner brechen unter ihrem eigenen Gewicht zusammen, können dadurch die Wasserstellen nicht mehr erreichen und verdursten. Luna hatte Glück, denn sie wuchs deutlich langsamer als üblich. Zudem bekam sie selbstverständlich auch kein Kraftfutter mehr. Trotzdem wurde sie immer schwerer und zum Schluss waren Lunas Organe mit ihrem Körpergewicht von 5,8 kg schlichtweg überfordert.
Nachdem Luna sich in ihren letzten Lebenswochen immer mehr zurückgezogen hatte, kam sie an ihrem letzten Tag, wie früher so oft, ins Haus der Butenland-Gründer Karin Mück und Jan Gerdes. Dort teilte sie sich wie zu ihren aktivsten Zeiten gackernd mit, wurde mit Weintrauben verwöhnt und spät am Abend von Karin Mück in ihr Strohhaus getragen. An diesem Ort fand Karin Mück sie auch am nächsten Morgen. Wir nehmen an, dass Luna einen sehr sanften Tod hatte.
Lunas Geschichte hat viele Menschen bewegt. Einige von ihnen haben sich bei uns oder bei Hof Butenland gemeldet und berichtet, dass sie sich wegen Luna für die vegetarische oder vegane Lebensweise entschieden haben.