Kritik an Edeka-Spot geht viral: Instagram-Video deckt Tierleid auf

Mit idyllischen Bildern von glücklichen Hühnern wirbt Edeka seit Jahren für Eier und Geflügelprodukte. Ein neues Instagram-Video der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt stellt diese Werbewelt nun radikal infrage und ging mit mehr als einer Million Zuschauern unerwartet viral.
Die satirisch angelegte »Gegen-Werbung« der Albert Schweitzer Stiftung zum aktuellen Edeka-Spot zeigt, wie weit die Realität in den Hühnerställen vom Tierwohl-Versprechen des Lebensmitteleinzelhändlers entfernt ist.
Im animierten Photoshop-Erklärvideo korrigiert Hausvideograf Noah, wie Edekas Werbespot aussehen würde, wenn die Macher sich an den realen Lebensbedingungen der Hühner orientiert hätten.
Aus der Edeka-Idylle wird ein Horror-Hühnerstall
Dabei freut Noah sich zunächst über den kreativen Clip, in dem zwei Edeka-Kundinnen mit ihrem Einkaufswagen durch den Hühnerstall fahren. Doch schon beim Anblick der Hühnerhof-Idylle stoppt er das Video und runzelt die Stirn: »Moment. Die allermeisten Hühner bei Edeka kommen doch aus Haltungsform 2.«
Ab diesem Moment bleibt kein Pixel auf dem anderen. Noah korrigiert die Anzahl der Hühner, baut einen Stall um die nun zusammengepferchten Vögel und verwandelt sie gleich noch in die typischen Qualzuchten, für deren Einsatz sich Edeka derzeit öffentlich rechtfertigen muss. Anschließend stiehlt Noah den Hühnern per Mausklick auch noch ihre Beschäftigungsmöglichkeiten und legt, ganz wie im echten Hühnerstall, ein paar kranke und tote Tiere dazwischen.
Der Clip erreichte innerhalb weniger Tage mehr als eine Million Views, darunter auch zahlreiche Kundinnen und Kunden von Edeka, und löste eine Welle an Reaktionen aus.
Wut, Empörung und Zustimmung in den Kommentaren
Unter dem Video entlädt sich der Frust vieler Verbraucherinnen und Verbraucher. Tausende Kommentare sprechen von Verbrauchertäuschung und Greenwashing oder fordern Edeka auf, Stellung zu beziehen. Viele bedanken sich auch für die Aufklärung und teilen den Clip.
Die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt will Edeka mit der Aktion in die Verantwortung nehmen. »Wenn ein Unternehmen mit schönen Bildern wirbt, sich dahinter aber nachweislich sehr viel Tierleid verbirgt, dann ist es unsere Aufgabe, diese Diskrepanz sichtbar zu machen«, sagt Mahi Klosterhalfen, Präsident der Stiftung. »Wir wollen, dass Edeka endlich aus der Qualzucht aussteigt und echte Verbesserungen in der Haltung umsetzt.«
Ob das Video langfristig etwas an der Praxis des Lebensmitteleinzelhändlers ändert, bleibt offen. Sicher ist aber: Der Clip hat eine Debatte neu entfacht, die Edeka bereits seit mehreren Monaten unter Druck setzt. Dieser Fall zeigt, wie Social Media zum mächtigen Werkzeug für Verbraucher- und Tierschutz werden kann. Mehr Infos gibt es auf stoppt-edekas-leidensmittel.de.