Erfolgreiche Käfigfrei-Kampagne gegen General Mills
Der weltweit siebtgrößte Lebensmittelkonzern General Mills hat auf öffentlichen Druck hin seinen Ausstieg aus der Verwendung von Käfigeiern bekannt gegeben. Das ist bereits der zehnte internationale Erfolg der erst 2016 ins Leben gerufenen »Open Wing Alliance«, zu der auch die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt gehört.
Auf seinem Treffen im Februar in Warschau hatte das Bündnis seine bislang größte internationalen Kampagne gegen einen Konzern gestartet. Mit E-Mails und einer Petition in mehreren Sprachen forderte es die Konzernspitze von General Mills auf, einen Zeitrahmen für den vollständigen und weltweiten Ausstieg aus der Verwendung von Eiern aus Käfighaltung festzulegen.
Das Unternehmen hatte sich zuvor geweigert, dieser Forderung nachzukommen. Innerhalb von weniger als zwei Wochen hat die Open Wing Alliance über 35.000 Unterschriften gesammelt. Den Start der Kampagne erlebten über 12.000 Menschen als Live-Video auf Facebook mit. Im Hintergrund führte die Allianz Verhandlungen mit General Mills und bereitete weitere Elemente der Kampagne vor.
Auswirkungen in vielen Ländern
Als Reaktion auf die Kampagne kündigte General Mills am 28. Februar auf seiner Website an, weltweit spätestens ab 2025 keine Käfigeier mehr zu verwenden. Die lange Übergangszeit ist zwar unbefriedigend. Sie ist aber der Situation geschuldet, dass in vielen Ländern der Tierschutz bislang nur ein Randthema ist und es dort zum Teil nicht ausreichend Eier aus alternativen Haltungsformen gibt. In Deutschland stammen noch 10 % aller Schaleneier aus Käfighaltung.
Eier sind in vielen Produkten des Unternehmens enthalten, das zahlreiche Marken in über 100 Ländern vertreibt. Zu den in Deutschland erhältlichen Marken von General Mills zählen z. B. Häagen-Dazs und Knack&Back. Das in Europa produzierte Eis der Marke Häagen-Dazs verwendet bereits zu 100 % Eier aus Freilandhaltung.
Investition in vegane Unternehmen
Erfreulicherweise unterstützt General Mills den Ausbau veganer Alternativen. Der Konzern hat im vergangenen Jahr Anteile an veganen Unternehmen erworben. Darunter befindet sich Beyond Meat, das sich auf die Entwicklung pflanzlicher Fleischalternativen spezialisiert hat, sowie Kite Hill, ein Hersteller von veganem Käse. Aktuell plant General Mills, eigene vegane Produkte aus Linsen und Bohnen zu entwickeln.
Erfolgreiche Kampagnenbilanz
Mit 32 Organisation aus zahlreichen Ländern ist die Open Wing Alliance auf allen Kontinenten vertreten. Sie betreibt Kampagnen gegen global agierende Konzerne, um sie zum Ausstieg aus der Verwendung von Käfigeiern zu bewegen. Mit Hilfe einer sinkenden Nachfrage großer Konzerne nach Eiern aus Käfighaltung will das Bündnis dazu beitragen, Legebatterien weltweit abzuschaffen.
Alle bisherigen Kampagnen des Bündnisses führten zum Erfolg. Unter anderem konnte die Open Wing Alliance schon mehrere große Unternehmen wie Lidl, Intercontinental Hotels oder die Caterer Sodexo und Compass Group überzeugen, innerhalb der nächsten Jahre ganz aus der Nutzung von Käfigeiern auszusteigen. Aktuell bespricht die Allianz, welches Unternehmen das nächste Ziel einer Kampagne wird.
Probleme alternativer Haltungsformen
Alternative Haltungsformen stellen zwar eine Verbesserung dar, jedoch gibt es auch hierbei zahlreiche Kritikpunkte. Dazu gehören etwa die Überzüchtung der Tiere, das Töten der männlichen Küken und die oft mangelhaften Bedingungen in der Haltung. Zudem werden die durch das Eierlegen im Akkord ausgemergelten Hennen nach bereits rund einem Jahr getötet. Den besten Weg sehen wir deshalb darin, dafür zu sorgen, dass die Nachfrage nach Eiern generell sinkt. Höhere Produktionskosten können dazu beitragen. Da die Umstellung auf alternative Haltungsformen bei Produzenten zu Mehrkosten führt, macht das für sie den Einsatz von pflanzlichen Ei-Alternativen attraktiver.