Erfolg: Top-Ten-Caterer ohne Käfigeier
Die zehn umsatzstärksten Contract Caterer in Deutschland verwenden keine Eier und Eiprodukte aus Käfighaltung mehr. Im Juli hat mit SV (Deutschland) der letzte der Top Ten seine Umstellung auf käfigfreie Eier und Eiprodukte abgeschlossen. Das Unternehmen bestätigte seinen Schritt gegenüber der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, die seit 2014 mit den großen Catering-Unternehmen im Austausch steht. Der Umstieg ist ein weiterer Erfolg für die »Käfigfrei«-Kampagne der Tierschutzorganisation.
Mehrere der großen Caterer in Deutschland stiegen auf Anregung der Stiftung auf Eier aus alternativen Haltungsformen um. Im Frühjahr 2015 hatte die Stiftung die 30 größten der Branche kontaktiert, darunter auch die Branchenführer Compass Group Deutschland und Sodexo Deutschland. Seither besteht ein ständiger Austausch. Schon im September des gleichen Jahres meldete Sodexo den Umstieg, Compass folgte dann im Februar 2016. Die inzwischen verwendeten Eier stammen aus Boden-, Freiland- und Biohaltung. Allerdings weisen auch diese Haltungsformen aus Tierschutzsicht Mängel auf. Im Unterschied zur Käfighaltung können die Hennen dort aber mehrere Grundbedürfnisse ausleben.
Käfigei-Ausstieg nicht nur in Deutschland
International üben Bündnisse von Tierschutzorganisationen ebenfalls Einfluss auf Unternehmen aus, etwa die Open Wing Alliance, zu der auch die Albert Schweitzer Stiftung zählt. Oft mit Erfolg: Die Compass Group und Sodexo haben bereits ihren weltweiten Ausstieg aus Käfigeiern für das Jahr 2025 beschlossen. Das betrifft sämtliche Eier und Eiprodukte, beispielsweise auch Flüssigei. Die Compass Group ist in mehr als 50 Ländern aktiv und das größte Catering-Unternehmen der Welt. Sodexo ist in 80 Ländern aktiv. »Für uns ist diese Entwicklung eine klare Bestätigung unserer Arbeit«, sagt Silja Kallsen-MacKenzie, Kampagnenleiterin der Albert Schweitzer Stiftung. »Es lohnt sich, auf die Unternehmen zuzugehen und mit ihnen im Gespräch zu bleiben.«
Der Umstieg der zehn größten Caterer in Deutschland mit einem Gesamtumsatz von über 2,5 Milliarden Euro ist ein wichtiges Signal an die gesamte Catering-Branche sowie die Lebensmittelproduzenten. »Die Entscheidung großer Unternehmen gegen eines der qualvollsten Tierhaltungssysteme zeigt, dass diese Haltungsform keine Zukunft hat«, sagt Kallsen-MacKenzie. »Nicht nur in Deutschland, sondern weltweit.«
Die Top Ten der umsatzstärksten Contract Caterer (mit den Umsätzen 2016):
- Compass Group Deutschland GmbH (666,0 Mio. Euro)
- Aramark Holdings GmbH & Co. KG (471,5 Mio. Euro)
- Sodexo Services GmbH (304,0 Mio. Euro)
- Klüh Catering GmbH (237,3 Mio. Euro)
- apetito catering B.V. & Co. KG (226,1 Mio. Euro)
- Dussmann Service Deutschland GmbH (183,5 Mio. Euro)
- SV (Deutschland) GmbH, Langenfeld (176,8 Mio. Euro)
- Wisag Catering Holding GmbH & Co. KG (102,9 Mio. Euro)
- Apleona Ahr Healthcare & Services GmbH (96,2 Mio. Euro)
- Primus Service GmbH (81,2 Mio. Euro)