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Das Ende der Legebatterien in den USA

Legehenne in Nahaufnahme

Trotz jahrelanger Kampagnenarbeit leben in den USA noch immer 92% der 280 Millionen Legehennen in Legebatterien, die oft noch tierquälerischer sind als sie es in Deutschland je waren: Die Tiere bekommen zwischen 309 und 432 cm² Platz (kaum mehr als eine halbe DIN A4-Seite) und werden nicht selten bei Abnahme der »Legeleistung« auf einen bis zu zweiwöchigen Futterentzug gesetzt, um die Leistung danach wieder anzukurbeln. Erschwerend für unsere Kolleginnen und Kollegen kommt hinzu, dass es in den USA kein einziges Gesetz gibt, das sogenannte »Nutztiere« schützt.

Doch heute konnte sich die HSUS, die größte US-Tierschutzorganisation mit dem Hauptverband der US-Eierproduzenten, den United Egg Producers (UEP), einigen, dass diese Käfige abgeschafft werden. Gemeinsam werden sie dafür eintreten, dass ein Gesetz verabschiedet wird, das folgende Punkte erfüllt:

  • Der Neubau dieser Käfige wird sofort verboten. Alle alten Käfige werden über 15 Jahre hinweg schrittweise abgeschafft,
  • in neuen Käfigen müssen die Hennen mindestens 929 cm² Platz erhalten; sie entsprechen dem Modell der (leider auch mangelhaften) Kleingruppen-Käfige,
  • Eierpackungen müssen klar gekennzeichnet werden mit Begriffen analog zum europäischen Kennzeichnungssystem,
  • der Futterentzug wird verboten,
  • verschlissene Legehennen dürfen nur noch so getötet werden, dass bei der Schlachtung weniger Leid entsteht als bisher (Details liegen noch nicht vor),
  • die Ammoniakkonzentration in den Ställen wird begrenzt,
  • es dürfen in den ganzen USA keine Eier und Eiprodukte mehr verkauft werden, die nicht diesen Mindeststandards entsprechen.

Diese Standards entsprechen natürlich nicht den Vorstellungen von Tierschutzorganisationen, aber angesichts der katastrophalen Ausgangslage wird hiermit ein wichtiger Schritt getan, zu dem wir der HSUS gratulieren, die im Vorfeld der Verhandlungen die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt um ihren Rat bat. In den Gesprächen haben wir deutlich gemacht, dass der deutsche Käfigausstieg ohne die verpflichtende Kennzeichnung nicht möglich gewesen wäre. Dass die HSUS den Eierproduzenten die Kennzeichnung abringen konnte, öffnet die Tür für weitere Erfolge.

Für Leserinnen und Leser, die unsere Arbeit noch nicht lange verfolgen, weisen wir darauf hin, dass wir alle kommerziellen Formen der Hennenhaltung kritisch sehen, da selbst die Biohaltung dem Mantra der »glücklichen Hühner« nicht gerecht wird, wie z. B. diese Bilder zeigen. Auch werden in allen gängigen Haltungsformen die männlichen Küken nach dem Schlüpfen vergast oder zerschreddert.

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