Ausstieg aus der Käfighaltung
Bund und Länder haben sich auf der Agrarministerkonferenz am letzten Freitag auf einen Ausstieg aus der Käfighaltung von Legehennen bis 2025 geeinigt. Die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt begrüßt diese Entscheidung: »Unsere jahrelange Kampagnenarbeit trägt Früchte«, erklärt Mahi Klosterhalfen, geschäftsführender Vorstand der Stiftung.
Im Jahr 2025 ist Schluss mit der Käfighaltung von Legehennen. Dieser Entschluss von Bund und Ländern ist auch das Resultat einer jahrelangen Kampagnenarbeit von Tierschutzverbänden wie der Albert Schweitzer Stiftung: Ihr Gründer, Wolfgang Schindler, hatte bereits im Jahr 1999 das Bundesverfassungsgericht davon überzeugt, dass Legebatterien verfassungswidrig sind. Als Reaktion auf dieses Urteil führte die Agrarindustrie die sogenannten Kleingruppenkäfige ein, die aus Tierschutzsicht jedoch nur unwesentlich besser sind als Legebatterien. Die Stiftung gründete daraufhin ein breites Bündnis von Tierschutzorganisationen, das praktisch alle Supermarktketten davon überzeugte, keine Käfigeier mehr zu verkaufen. Die Kleingruppenkäfige blieben infolgedessen wirtschaftlich unbedeutend.
Eine Neuregelung wurde nötig, weil das Bundesverfassungsgericht die Art und Weise der Einführung der Kleingruppenkäfige für nichtig erklärte, da Tierschutzorganisationen dazu nicht ergebnisoffen angehört wurden. Bund und Länder wurden sich daraufhin schnell grundsätzlich einig, dass die Käfige abgeschafft werden sollen, hatten aber bis zuletzt über das tatsächliche Ausstiegsdatum verhandelt. Jetzt konnten sie sich auf das Ausstiegsdatum 2025 (in Härtefällen 2028) einigen. »Wir freuen uns, dass es jetzt ein konkretes Datum für den Ausstieg gibt. Gleichwohl bedauern wir aber, dass der Ausstieg erst in zehn Jahren Realität wird.« Ein Grund, die Kampagnenarbeit einzustellen, sieht Klosterhalfen trotz des Erfolgs nicht: »Die Hennen leiden auch in käfigfreien Haltungssystemen. Außerdem sehen wir mit großer Sorge, dass die Lebensmittelindustrie nach wie vor Käfigeier als Zutat importiert. Vor uns liegt noch viel Arbeit!«