Mondelez zukünftig ohne Käfigeier
Nachtrag: Nach weiteren Verhandlungen hat Mondelez beschlossen, zukünftig weltweit auf Käfigeier zu verzichten. Umgesetzt wird das Schritt für Schritt – in den meisten Ländern bis spätestens 2025. Ausnahmen: Für Russland, China und die Ukraine muss Mondelez noch prüfen, wann die Umstellung erfolgen kann. Das Unternehmen will für diese Länder in spätestens einem Jahr einen konkreten Zeitplan vorlegen.
Ursprüngliche Meldung
Die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt gratuliert dem Unternehmen Mondelez: Der drittgrößte Lebensmittelkonzern der Welt hat jetzt bekannt gegeben, die Verwendung von Käfigeiern schrittweise bis zum Jahr 2025 zu beenden. Die Entscheidung ist das direkte Resultat von Verhandlungen mit der Albert Schweitzer Stiftung und deren Partner The Humane League in den USA und Mexiko. Über 95.000 Menschen hatten eine entsprechende Petition auf change.org unterzeichnet.
Der Lebensmittelkonzern Mondelez, zu dem Marken wie Milka, Miracel Whip und Philadelphia gehören, will auf den Einsatz von Käfigeiern in seinen Produkten verzichten. Wie das Unternehmen mitteilte, wird die entsprechende Umstellung zunächst bis 2020 schrittweise in den USA und Kanada erfolgen. In Europa wird der Prozess bis 2025 abgeschlossen sein. Auch der weltweite Ausstieg wird geprüft. Nach Angaben des Unternehmens werden »Miracel Whip« und das Großhandelsprodukt »Kraft Mayonnaise« europaweit bereits ab Mitte Februar ohne Käfigeier hergestellt.
Als die im letzten Jahr aufgenommenen Verhandlungen ins Stocken gerieten, richteten die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt und The Humane League Ende Dezember 2015 auf change.org eine Petition an Mondelez. Diese wurde bis heute von über 95.000 Menschen unterzeichnet.
»Menschen aus Deutschland, Mexiko und den USA haben sich deutlich gegen die qualvolle Käfighaltung von Hennen ausgesprochen. Wir begrüßen es, dass Mondelez auf dieses wichtige Signal reagiert und auf Eier aus alternativen Haltungsformen umstellt«, sagt Mahi Klosterhalfen, geschäftsführender Vorstand der Stiftung. Er plant, internationale Kampagnen in Zukunft stärker auszubauen: »Denn letztendlich geht es bei der schrittweisen Abschaffung der Massentierhaltung um die Lösung eines globalen Problems.«
Die Umstellung auf alternative Haltungsformen kann laut Klosterhalfen eine wichtige Auswirkung haben: »Die Mehrkosten einer Umstellung führen dazu, dass der Einsatz von pflanzlichen Ei-Alternativen noch attraktiver wird, als er es ohnehin schon ist.«
Mondelez folgt mit seiner Entscheidung etlichen Wettbewerbern, die den Ausstieg aus der Käfighaltung bereits umgesetzt haben oder ihn bald umsetzen werden. Die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt fördert diese Entwicklung mit ihrer Käfigfrei-Kampagne.
Weiterführende Informationen zu der Petition finden Sie hier.
Zu den Übergangsfristen
Bislang haben wir fast ausschließlich Unternehmen in Deutschland überzeugt, auf Käfigeier zu verzichten. Dabei konnten wir stets sehr kurze Übergangsfristen aushandeln. Dieses Mal haben wir einen internationalen Erfolg erzielt, der auch Länder umfasst, in denen der Tierschutz bislang nur ein Randthema ist. Auch gibt es in diesen Ländern bisher fast keine Unternehmen, die auf alternative Haltungsformen umgestellt haben. Unseren Einflussradius dermaßen auszuweiten, ohne dabei Eingeständnisse bezüglich der Umstellungsfristen zu machen, ist mit unseren begrenzten Ressourcen nicht machbar. Insofern werten wir das Erreichte als sehr wichtigen Schritt.