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Vegan im Urlaub

Wenn eine Reise in die Ferne ansteht, kommen selbst langjährige Veganer:innen häufig ins Grübeln: Welche veganen Möglichkeiten mag das Urlaubsland wohl bieten? Damit Ihr nächster veganer Urlaub entspannt verläuft, haben wir einige Tipps für Sie zusammengetragen.

Die Urlaubsplanung

Lohnenswert ist es, sich vorab über die landestypische Küche des Urlaubsziels zu informieren. Gerichte, die bereits vegan sind oder sich leicht veganisieren lassen, gibt es häufiger, als man zunächst denken mag. Beispiele dafür sind Hummus, Falafel und Baba Ganoush im Nahen Osten sowie Pasta (ohne Ei) mit Öl und Knoblauch oder Pizza (ohne Käse) in Italien. Im gesamten Mittelmeerraum bieten sich verschiedene Vorspeisen aus Gemüse an, während in Fernost auf viele Tofugerichte zurückgegriffen werden kann (Achtung: Es werden dabei manchmal Fischsaucen oder Chilipasten aus Krabben verarbeitet).

Bei der Wahl der Unterkunft sind die persönlichen Vorlieben gefragt: In einer Ferienwohnung (zu finden z. B. über Airbnb) hat man den Vorteil, sein Essen selbst zubereiten zu können – allerdings muss man auch selbst einkaufen, was im Ausland zu Problemen führen kann, wenn man die Zutatenlisten nicht versteht. Bei der Unterkunft im Hotel ist man dagegen auf die dortige Verpflegung und Restaurants angewiesen. Wer nichts dem Zufall überlassen will, kann auf Veggie Hotels weltweit nach veganen Hotels suchen.

Über Onlineportale wie HappyCow oder Vegguide können im Vorfeld vegane Restaurants recherchiert werden. Auch Foursquare leistet gute Dienste, da man explizit nach veganen Orten suchen, Fotos anschauen und Rezensionen anderer Reisender lesen kann. Das Anlegen von Merklisten ist ebenfalls möglich. Wer es klassisch mag, kann sich auch mit veganen Reiseführern in Buchform, die es für einige Regionen und Städte gibt, informieren. Viele hilfreiche Tipps zur Vorbereitung gibt es auch auf den Blogs veganer Reisender. Empfehlenswert sind hier z. B. Veltenbummler, vegan worldwide und die »Auf Reisen«-Rubrik von Deutschland is(s)t vegan.

Für den Fall, dass bei einem Ausflug vor Ort einmal kein veganer Imbiss zu finden sein sollte, sorgen Sie am besten vor: Kaufen Sie bereits zu Hause einen Vorrat an veganen Produkten, die nicht verderblich und leicht zu transportieren sind. Klassiker sind Müsli- und Energieriegel, Nüsse und Trockenfrüchte. Es bietet sich auch an, einem eventuellen Engpass beim Frühstück vorzubeugen und sich einen kleinen Vorrat an veganen Aufstrichen (die nicht gekühlt werden müssen und häufig auch in Portionspackungen erhältlich sind) in den Koffer zu packen. Sehr gut eignen sich auch Chiasamen, die in jeder Flüssigkeit aufquellen und viele Nährstoffe liefern, sowie Breie, die man mit warmem Wasser oder pflanzlicher Milch (z. B. im kleinen Tetrapack verpackt) anrührt. Durch Zugabe von Früchten erhalten Sie so ein leckeres Frühstück.

Die Reise im Flugzeug, mit der Bahn oder auf dem Schiff

Bei Flugreisen empfiehlt es sich, auf der Internetseite der Fluggesellschaft zu recherchieren, ob vegane Bordverpflegung angeboten wird. Bei den großen Gesellschaften kann ein veganes Menü bis wenige Tage vor Reiseantritt kostenlos gebucht werden. Da die Mitarbeiter am Telefon nicht immer genau wissen, was »vegan« bedeutet, nennen Sie bei der Buchung das internationale Kürzel »VGML«, welches das Menü ohne tierische Inhaltsstoffe bezeichnet. Doch Vorsicht: Manchmal gibt es die Möglichkeit eines Extra-Menüs nur auf Langstreckenflügen. Lesen Sie daher die Informationen der Airline genau und nehmen Sie ggf. einen Notfall-Snack in Form von Müsliriegeln oder Obst mit an Bord.

Da auf Schiffsreisen und den immer beliebteren Kreuzfahrten meist Vollpension in Form von Buffets angeboten wird und es keine Gelegenheit gibt, sich selbst zu verpflegen, sollte man sich im Vorfeld genau über die an Bord angebotenen Speisen informieren. Zumindest der Anbieter AIDA scheint den Bedürfnissen von veganen Reisenden entgegenzukommen. Neu auf dem Reisemarkt sind komplett vegane Flusskreuzfahrten.

Bahnreisende haben zumindest in Deutschland die Möglichkeit, im Bordrestaurant vegane Pasta mit Tomatensauce zu bestellen.

Unterwegs im Urlaubsland

Wer sich nicht bereits im Vorfeld über die veganen Möglichkeiten vor Ort informiert hat, kann sich spontan per Smartphone behelfen. Hier sei vor allem auf die bereits oben erwähnten Apps HappyCow (listet auch Einkaufsmöglichkeiten wie Bioläden und Reformhäuser auf), Vegguide und Foursquare verwiesen. Letztere hält auch eine Vielzahl weiterer Funktionen bereit, die für alle Urlauber interessant sind, z. B. Tipps für Sehenswürdigkeiten oder Museen. Mobile Apps sind unterwegs besonders praktisch, da automatisch interessante Orte in der direkten Umgebung angezeigt werden können.

Für den Fall, dass es aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse zu Verständnisschwierigkeiten kommen sollte, empfiehlt es sich, den Vegan Passport mitzuführen. In diesem Dokument wird erklärt, was Veganer:innen essen und was nicht – und das in der aktuellen vierten Ausgabe in 85 Sprachen. Bei unverständlichen Zutatenlisten oder Menükarten kann die App »Word Lens« helfen, welche in Echtzeit Übersetzungen gedruckter Texte anzeigt.

Tipps zum Schluss

Ein freundlicher Umgang mit den Menschen im Urlaubsland sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Ein Lächeln hat schon häufig Tür und Tor geöffnet und kann dabei helfen, Sonderwünsche im Restaurant erfüllt zu bekommen. Dabei ist es enorm hilfreich, wenn man auf eine sture Auflistung der Zutaten, die man nicht essen will, verzichtet. Damit könnten Sie die Angestellten überfordern und mit Ihrer Anspruchshaltung verärgern. Machen Sie stattdessen Zubereitungsvorschläge oder bringen Sie Ideen an, die leicht zu realisieren sind (»Können Sie Pflanzenöl statt Butter zum Braten verwenden?«, »Ist es möglich, den Salat mit gebratenen Champignons zu bekommen statt mit Garnelen?«, usw.).

Generell gilt auf allen Reisen: Seien Sie offen für die Kultur und die Küche Ihrer Gastgeber. Probieren Sie Neues aus. So wird der Urlaub zu einem Erlebnis, aus dem Sie mit vielen spannenden Eindrücken und Inspirationen nach Hause zurückkehren.

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